Bergedorf. An der Holzhude in Bergedorf funktioniert die Verbindung zwischen Alt und Jung. Was zum ersten Geburtstag des Hauses alles abgeht.
Es gibt nach so kurzer Zeit schon so viele Anlässe zum Feiern für dieses Haus. Hier sind Ehrenamt und Engagement zu Hause, lässt es sich gut Qualitätskultur im Lichtwarktheater schauen. Eine der Hauptmerkmale indes ist, dass sich das Körberhausim ersten Jahr als gemeinsamer Ort des Austausches für sehr junge und wesentlich ältere Menschen etabliert hat. Diesem „Generationen-Ding“ gehört deshalb ein prominenter Programmpunkt anlässlich des ersten Geburtstages des Körberhauses. Der wird fast den ganzen Tag lang am Dienstag, 5. Dezember, gefeiert.
„Das Körberhaus ist ein Wunder an Möglichkeiten.“ Zu diesem Urteil nach knapp 365 Tagen kommt Angelika Scholz, die das Haus lieben und schätzen gelernt hat. Die 69-Jährige engagiert sich im Bergedorfer Seniorenbeirat, der seit einem Jahr an der Holzhude sein Domizil hat.
Bergedorf: Körberhaus feiert seinen ersten Geburtstag
Ein Schlüsselmoment des ersten Jahres für Angelika Scholz? Sicherlich das Nachbarschaftsfest vor ein paar Monaten! Die darin integrierte Generationenwerkstatt ist der Neuengammerin beeindruckend in Erinnerung geblieben. Hier trafen alte und junge Bergedorfer aufeinander, packten verschiedene Projekte an – und merkten ganz schnell, dass das Miteinander sogar Spaß machen kann.
Scholz hatte besonders viel Freude am gemeinsamen Kochen, aber auch das auf nachbarschaftlicher Hilfe basierende Format „Hand in Hand“ hat es ihr angetan. Oder jenes von Open Mic, bei dem auf der Bühne einfach mal generationenübergreifend losgelegt werden darf – egal ob etwas vorgelesen wird, zusammen Klavier gespielt oder gerappt wird. „Es ist so wunderbar, die Energie der Jüngeren mitzuerleben“, rekapituliert Angelika Scholz jene Momente.
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Das darf die pensionierte parlamentarische Assistentin dann am Dienstagabend zum Ausstand der Geburtstagsfeier erneut tun, mit Verve aus den genannten Projekten berichten, wenn sich die engagierte Bergedorferin im Körbersaal von 19 bis 20.30 Uhr das Podium mit weiteren Gästen teilt: „Gemeinsam die Gesellschaft besser machen“ lautet das Motto.
„Manchmal sind die Älteren auch mal schwierig“
Neben Scholz und Bezirksamtschefin Cornelia Schmidt-Hoffmann debattieren auch Aleyna Hali Obid, Schülerin und ebenfalls engagierte Bergedorferin, sowie Jan Holze von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt fleißig mit. Nicht nur verbal, sondern auch mit Videobeiträgen des erwähnten Nachbarschaftstages. Das kann unterhaltsam, bisweilen sogar vielleicht auch etwas ungewöhnlich werden.
„Manchmal ist meine Generation auch mal schwierig“, weiß Angelika Scholz, „wenn es zum Beispiel um die neuen Formen des sich Verabredens geht.“ Da akzeptiere so mancher im Alter von Angelika Scholz nicht, dass die Modalitäten eines Treffs heutzutage über Mail und WhatsApp getroffen werden – und ist dann gefrustet, verärgert und enttäuscht, nicht dabei gewesen zu sein. Bei der Podiumsdiskussion kann jeder hingegen ganz einfach dabei sein: Anmeldungen unter koerberhaus.de.
Viele Workshops, Mitmachangebote und Infostellen
Auf dieser Seite finden sich alle Angebote, Zeiten und Räume zur Geburtstagssause im Körberhaus. Programm gibt es nonstop von 10 bis 20.30 Uhr. Neben Körber-Stiftung und Bezirksamt zeigen sich auch die anderen „Mitbewohner“ und Gäste des Hauses: Awo, Seniorenbeirat, Bücherhalle, Freiwilligenagentur, Lichtwarktheater, Schmidtchen, SHiP-Stiftung und Volkshochschule. Die bieten viele Workshops, Mitmachangebote und Infostellen an, freuen sich auch über neue Engagierte.
Dazu noch Spaß mit der Fotobox im zweiten Stock, Kaffee und Keks, gemeinsames Weihnachtslieder singen, Flashmobs, Verlosungen, Kinderschminken, Bilderbuchkino, Vernissage, Kleidertausch. Nicole Becker-Kloth hat im Körberhaus für das Bezirksamt den Hut auf, spricht aber zum ersten Geburtstag das Motto für alle an: „Wir möchten uns eigentlich weniger vorstellen, sondern viel lieber, dass die Leute einfach kommen und mitmachen.“
Besondere Aktion zum Nikolaus: Schuhe bitte putzen
Ein besonderer Gag ist dann noch die hauseigene Nikolausaktion: Wer von 10 bis 18 Uhr einen geputzten Schuh oder Stiefel am Empfang bei dem Nikolaus-Außenposten abgibt, darf sich später ganz sicher über eine Überraschung freuen. Ach ja: Der Eintritt ist frei – und ein Geburtstagsgeschenk braucht auch niemand mitzubringen.