Hamburg. Familie Heucke baut seit Generationen das Gemüse an. Die Bauern setzten dabei auf die Sorte Winterbor. Wo es den Kohl zu kaufen gibt.
Wenn Ralf Heucke seinen Grünkohl ernten will, braucht er nur über die Straße zu gehen: Der 59-jährige Gärtnermeister baut das Wintergemüse vor seinem Wohnhaus am Tatenberger Deich an. Derzeit ist er fleißig am Ernten und fast täglich auf seinen Feldern im Einsatz, denn die Nachfrage nach der Kohlsorte ist jetzt groß. Heucke, der in seinem Familienbetrieb von seiner Frau und seinen Eltern verstärkt wird, baut Grünkohl der Sorte Winterbor auf rund 500 Quadratmetern an. Sie gilt als besonders frostresistent und verspricht daher einen hohen Ertrag.
Neben Grünkohl ernten die Heuckes im Herbst auch Sellerie, Kürbis und Wirsingkohl. Tomaten, Kohlrabi, Blumen- und Spitzkohl sowie Brokkoli holt die Familie im Sommer von den Feldern. Für den Anbau der anderen Gemüsesorten stehen zusätzliche 1200 Quadratmeter zur Verfügung. „Mit der Grünkohlernte haben wir in diesem Jahr einige Tage früher als sonst begonnen, bereits Anfang November, weil es da schon eine große Nachfrage gab“, sagt Margit Heucke (55). Je nach Bedarf wird bis in den Februar hinein geerntet.
Grünkohl: Bleibt der Winter mild, gibt es im Frühjahr eine weitere Ernte
Die Familie verkauft ihr Gemüse auf Wochenmärkten in Wandsbek, Niendorf und Farmsen. Für ein Kilogramm Winterbor verlangt sie 4 Euro. Der Preis ist gegenüber 2020 um 50 Cent gestiegen.
Die Winterbor-Blätter sind besonders fein gekraust und – wie die weiteren Grünkohlsorten auch – sehr vitaminreich. Grünkohl ist eine der Kohlsorten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt „und deshalb hochgradig gesund“, sagt Ralf Heucke, der seit mehr als drei Jahrzehnten Brassica oleracea, so der botanische Name, anbaut. Das Wintergemüse hat er Ende Juli gepflanzt. Wenn der Winter mild verläuft, gibt es im Frühjahr eine weitere kleine Ernte: „Dann haben sich im besten Falle noch einmal kleine Blätter an den im Winter abgeernteten Strunken gebildet.“
Anbauflächen allesamt vor der Haustür
Die Gärtnerei Heucke gibt es schon „seit vielen Generationen an diesem Standort“, sagt der 59-Jährige. Die Anbauflächen sind allesamt vor der Haustür der Familie. „Weitere Flächen haben wir verpachtet. Sie befinden sich am Ruschorter Hauptdeich“, sagt der Gärtnermeister.
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Die Familie isst auch selbst gern Grünkohl. Bei der Zubereitung setzt sie auf den klassischen Stil: Grünkohl mit Schweinebacke, Kohlwürsten und Kassler, dazu Kartoffeln. Das Gemüse lasse sich bestens einfrieren, betont Margit Heucke: „Grünkohl schmeckt wieder aufgewärmt noch mal so gut.“