Kirchwerder. Der gelernte Notfall-Sanitäter hat den Eventservice „Happy Hollywood“ übernommen. Und entdeckt im Lager der Firma Überraschendes.
„Happy Hollywood“ ist Geschichte, es lebe „Mortens Eventservice“. Nachdem Stefan Schröder, Ausrichter und Ausstatter von Festlichkeiten und Promotion-Auftritten aus Kirchwerder, an der Ostsee ein Hotel eröffnet hat, ist sein Betrieb „Happy Hollywood“ am Kirchwerder Hausdeich 233 in die Hände seines früheren Subunternehmers Morten Hudoffsky gewechselt.
Bereits zum 1. April dieses Jahres ist der Verkauf auf dem Papier terminiert. „Wir machen aber eine fließende Übergabe“, beschreibt der neue Eigentümer. „Wir tauschen noch mehrmals im Monat Informationen aus, denn ich kenne noch längst nicht alle Feinheiten der Firma und auch nicht alle Kunden, die nach der Corona-Pause nun nach und nach wieder zu uns finden.“
Aus „Happy Hollywood“ ist „Mortens Eventservice“ geworden
Der 35-jährige gelernte Notfall-Sanitäter aus Neuengamme arbeitet nach wie vor halbtags beim Rettungsdienst Stormarn in Reinbek, führt in der restlichen Zeit mit Hilfe einer Büroangestellten und etwa 30 Aushilfskräften seinen Event-Betrieb. Kennengelernt hat er seinen Vorgänger, als er im Frühjahr 2016 den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Neuengamme gründete.
Stefan Schröders „Happy Hollywood“ sponsorte damals das Gründungsfest mit Zelt und Mobiliar, und fortan half Hudoffsky bei Schröder auf Stadt-, Firmen- und privaten Festen beim Auf- und Abbau mit. Weil er als angestellter Sanitäter kein anderweitiges Arbeitsverhältnis eingehen durfte, gründete er schon damals „Mortens Eventservice“ und war fortan Subunternehmer für „Happy Hollywood“.
Bei Festen in Bergedorf war „Happy Hollywood“ stets dabei
Vielen Lesern der Bergedorfer Zeitung dürfte das Unternehmen ein Begriff sein. Jahrelang hat „Happy Hollywood“ auf dem Bergedorfer Stadtfest die bz-Kindermeile mit Hüpfburg und Spiele-Parcours ausgerichtet, ebenso bei den jährlichen Bergedorfer Bautagen der Bergedorfer Zeitung auf dem Frascatiplatz, wo Schröder und seine Moderatoren zusätzlich Promotion-Auftritte auf der Zeltbühne meisterten.
Mit der Pandemie kam die große Flaute. „Aber wir haben uns über diese Zeit hinweggerettet, indem wir in Reinbek ein Testzentrum gemanagt haben“, berichtet Morten Hudoffsky. Seit dem vergangenen Jahr geht es mit Anfragen und Aufträgen wieder bergauf: Firmenjubiläen, Sommerfest bei einer Reinbeker Spedition, Westernparty mit Bullriding, Lassowerfen und Hufeisenwurf bei Aldi in Flensburg, Erlebnismeile beim Bergedorfer Stadtfest im Vinhagenweg.
Im Lager schlummern noch viele unentdeckte Schätze
In der Lagerhalle am Kirchwerder Hausdeich steht noch die umgebaute Rodeo-Maschine von einer Party kürzlich beim Beach-Club „StrandPauli“: Statt auf dem Bullen konnten die Gäste hier auf einem Surfbrett ihre Körperbeherrschung testen und beweisen. Nächster öffentlicher Auftritt ist der Bliesdorfer Weihnachtszauber an den Adventswochenenden, wo Mortens Eventservice mit Kinderbasteln und „Fun Food“ vertreten ist: Zuckerwatte, Poffertjes, Crepes, gebrannte Mandeln. Den Bergedorfer Weihnachtsmarkt auf der Schlosswiese meidet der Party-Unternehmer lieber: „Da waren wir im vergangenen Jahr mit einem Poffertjes-Stand, aber das brachte nichts ein. Die Öffnungszeit ist viel zu lang. Von 10 bis 14 Uhr kommt doch fast keiner.
„Mortens Eventservice“ setzt Schwerpunkte auf den Verleih von Zelten bis 75 Quadratmeter mit kompletter Möblierung und Dekoration, auf Spiel- und Spaß-Ausrüstung und auf Fun Food. Hudoffsky verweist aber auf ein umfangreiches Netzwerk von Partnerfirmen mit zusätzlichen Leistungen: „Catering, Bühne, Beschallung, DJ, Moderation. Genau genommen können wir alles anbieten.“
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In den Hochregalen der Büro- und Lagerhalle, die nun ihm gehört, entdeckt der 35-Jährige immer noch mal die eine oder andere Überraschung: eine Kuh aus Fiberglas zum Wettmelken, einen Airhockey-Tisch, einen Boxautomat, eine Torwand, Elektroautos, Fotoboxen, sogar eine 15 Meter lange Eisstockbahn, die jahrelang nicht im Einsatz war. Diese kleinen und größeren Schätze will er nun nach und nach digital erfassen und systematisieren – wenn nicht gerade wieder irgendwo eine Party zu schmeißen ist. Morten Hudoffsky hat nicht nur eine Firma gekauft. Sondern einen Haufen Arbeit mit dazu.