Bergedorf. Der Umbau auf dem Ludwig-Rosenberg-Ring sollte dieser Tage starten. Warum die Lage in der Straßenbaubranche das unmöglich macht.
Die Ausbauarbeiten für die Veloroute 8 auf dem Ludwig-Rosenberg-Ring, die dieser Tage starten sollten, verschieben sich voraussichtlich um mindestens ein halbes Jahr. Der Grund: Bei der aktuellen Lage in der Straßenbaubranche fand sich nach Angaben von Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen kein Angebot, „das für uns wirtschaftlich darstellbar gewesen wäre“.
Eigentlich war der Plan, ab Ende September zwischen Marktkauf-Center und Lohbrügger Markt beidseitig einen Radweg nach dem Vorbild der dänischen Hauptstadt Kopenhagen zu bauen. Das hätte in der Folge bedeutet, dass Radfahrer künftig mit Breiten von 2,25 bis 2,75 Meter deutlich komfortabler und wohl auch sicherer diesen Teil der VR8 hätten befahren können. Zurzeit beträgt die Radwegbreite lediglich 1,50 Meter. Auch die Gehwege hätten deutlich breiter (2,60 bis 2,90 Meter) werden sollen. Der Raumgewinn wäre durch den Wegfall von Richtungsspuren für Tiefgarageneinfahrten erklärbar gewesen.
Veloroute 8: Neue Ausschreibung zum eigentlichen Fertigstellungstermin
Und jetzt? Verschoben heißt, das möchte das Bezirksamt betont wissen, nicht aufgeschoben. 1,3 Millionen Euro waren für diesen Umgestaltungsversuch eingeplant. Wie sich in der Ausschreibung herausstellte, lagen die Angebote „signifikant über den angenommenen Kosten“. Zudem soll zum Teil seitens der Baufirmen nicht gewährleistet worden sein, im geplanten Zeitrahmen bis März 2024 fertig werden zu können.
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So sei verabredet worden, im Frühjahr 2024 den Umbau der Veloroute 8 neu auszuschreiben, wenn sich die Marktsituation hoffentlich entspannter zeige und „marktübliche Preise“ wieder regieren. Das bestätigt auch Bergedorfs Baudezernent Lars Rosinski, der den Gesamtüberblick über Hoch- und Tiefbauten besitzt: „Wir gehen nicht von einem grundsätzlichen Problem aus, sondern sehen die Ursache in der derzeitigen sehr guten Auftragslage bei den Straßenbaufirmen.“ Zudem herrscht in der Verwaltung Einigkeit darüber, dass der Umbau des Ludwig-Rosenberg-Rings keine Muss-, sondern eine Kann-Maßnahme zugunsten der beabsichtigten Förderung des Radverkehrs ist, keine absolute „Dringlichkeit“ bestünde.
Oberer Landweg: Da läuft es total nach Plan
Am Oberen Landweg wiederum ist der Ausbau der Veloroute 9 im Bereich der Eisenbahnbrücke voll im Zeitplan. Die Arbeiten starteten dort am 7. August, und der neue Radweg auf der östlichen Seite zwischen Wehrdeich und Penny bis auf wenige Meter fertig. Der Gehweg unter der Brücke ist bereits komplett, dort fehlt nur noch die Asphaltierung der Radspur. „Die Bushaltestelle auf der Seite des ehemaligen Commundo-Hotels wird in der Woche ab dem 9. Oktober betoniert“, heißt es aus der Verwaltung. Dann werden ab Ende Oktober die westlichen Nebenflächen in Angriff genommen. Der Umbau der VR9 zwischen Kurt-A.-Körber-Chaussee und Nettelnburger ist folglich auf Kursus des anvisierten Fertigstellungstermin im April 2024.