Bergedorf. Das ist „Happy Charities“: So sind Dorrit Marks und Alexandra Wollweber auf die Idee gekommen. Wen die beiden unterstützen.
Eine Masche links, die nächste rechts, und das Ganze noch einmal von vorn: Es ist schon ein abendfüllendes Hobby, dieses Stricken, und diese beiden Geschäftsfrauen sind leidenschaftlich dabei. Die Fertigstellung von einer ihrer stylishen Taschen dauert rund anderthalb Stunden. Mit Vernähen, dem Anbringen der Paracord-Gurte, dem Verknoten der Wolle mit Wattefüllung.
Gelernt haben Dorrit Marks und Alexandra Wollweber diese Handarbeit im Workshop „Nitiknitti“ für Handtaschen und Wohndeko aus Grobstrick – und starteten die Produktion als Zeitvertreib völlig ohne wirtschaftliche Ambitionen. Nun wurde daraus das Erfolgsmodell „Happy Charities“. Mittlerweile sind die Stricktaschen in vielen Farben und Formen erhältlich und besitzen als besondere Applikation kleine Herzanhänger. Dass Wollweber, Grafikerin, Agenturchefin und Herausgeberin der „Lieblingsadressen“ und „Der Sachsenwalder“, und Marks, Geschäftsführerin des gleichnamigen Einrichtungshauses am Mohnhof, nun Tragebehältnisse für den guten Zweck hergestellt und so gut verkauft haben, freut speziell zwei gemeinnützige Institutionen.
Tolle Taschen, guter Zweck: Betrag kam innerhalb weniger Monate zusammen
5000 Euro kamen insgesamt für die Deutsche Muskelschwundhilfe und den Zonta Club Aumühle-Sachsenwald zusammen - und die Volksbank legte als partnerschaftlicher Unterstützer der „Happy Charities“ noch 500 Euro obendrauf. Womit die Unternehmerinnen anfangs nicht rechneten: Die Nachfrage nach den Stricktaschen war bei Familie, Freunden und Bekannten verdammt hoch und streute immer weiter. „Wir hätten nie gedacht, dass wir überhaupt irgendetwas verkaufen“, gesteht Dorrit Marks eine gewisse Ahnungslosigkeit über den Erfolg, der aber auch auf einer anderen Maxime der Bergedorfer Geschäftsfrau beruht: „Einfach nicht so viel reden, sondern machen.“
Was folgte, war einfach nur konsequent: Wollweber und Marks strickten fleißig weiter und setzten den gemeinnützigen Gedanken ab Ende Mai 2023 um. Taschen wurden nun ohne selbst davon zu profitieren für die beiden genannten Organisationen verkauft. Stets in der preislichen Spannweite zwischen 139 und 249 Euro.
Eine gute Freundin vom Tegernsee hilft gleich mal mit
Das Geschäft beschränkt sich dabei nicht nur auf Bergedorf und Wohltorf, wo die beiden Geschäftsfrauen in der Hauptsache tätig sind. Eine weitere Freundin von Dorrit Marks vom Tegernsee, die Inhaberin der Mode-Boutique „Milou Conceptstore“ Annette Lehnert, wurde ebenfalls vom Stricktaschen-Virus infiziert. „Sie verkauft die Taschen, ohne daran etwas zu verdienen, einfach weil sie die Idee großartig findet“, sagt Dorrit Marks.
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Warum fiel die Wahl auf die gewählten Spendenempfänger? „Wir fühlen uns diesen beiden Organisationen seit Jahren besonders verbunden, und es ist jeweils eine Herzensangelegenheit“, sagt Dorrit Marks. Sie verbindet mit Dirk Rosenkranz, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Muskelschwundhilfe, eine langjährige Freundschaft. Die Frauen möchten „die wichtige und wertvolle Hilfe“ der Organisation unterstützen. Alexandra Wollweber ihrerseits ist Ehrenmitglied bei Zonta und weiß, „wie schwierig es ist, Spenden zu generieren.“ Der Zonta Club hat viele Anlaufstellen in der Region und hilft Frauen und Mädchen in Notsituationen.