Kirchwerder. Zur Einweihung des 4,7 Millionen Euro teuren Neubaus kam auch Innensenator Andy Grote (SPD). Er sprach von einem „Prachtstück“.
„Dieses Haus ist ein Quantensprung für die Freiwillige Feuerwehr Kirchwerder-Nord“, begeisterte sich Wehrführer Heiner Meyns kurz vor der offiziellen Einweihung des neuen Feuerwehrhauses am Kirchwerder Hausdeich 127. Dort gibt es nun auf 2300 Quadratmetern Bruttogeschossfläche getrennte WCs und Umkleiden für Männer und Frauen, Verwaltungs- und Lagerräume sowie einen eigenen Raum für die Jugendfeuerwehr. „In dem neuen Haus können zwei Fahrzeuge und unser Boot untergestellt werden, außerdem haben wir im Außenbereich jetzt 18 statt bisher vier Stellplätze“, betonte Meyns. Besonders bemerkenswert findet der Wehrführer das begrünte Dach und die Wärmepumpe: „Hier ist alles richtig schön neu. Hier sind wir für die nächsten 20 Jahre save.“ Kosten: 4,7 Millionen Euro.
Dabei fing alles mit einer lapidaren Anmerkung des damaligen Landesbereichsführers André Wronski am 22. November 2014 an: „Wenn ihr was Neues wollt, dann sucht mal ein Grundstück.“ Zwei Jahre hat es gedauert, bis das Führungsteam um Heiner Meyns das passende Grundstück – es sollte möglichst nahe dem alten Feuerwehrhaus sein – gefunden hatte. Ein Landwirt und zugleich Kamerad der FF Kirchwerder-Nord stellte sein Grundstück am Kirchwerder Hausdeich zur Verfügung – etwa 500 Meter entfernt von dem bisherigen, denkmalgeschützten Feuerwehrhaus am Norderquerweg 1. Diese zwei Jahre waren für Heiner Meyns die spannendste Zeit der langen Projektphase. „Was mit dem alten Feuerwehrhaus geschieht, das wissen wir nicht“, sagt der Wehrführer.
FF Kirchwerder-Nord weiht neues Feuerwehrhaus ein
Zur offiziellen Einweihungsfeier waren nun etwa 160 Gäste geladen – aus Politik und Verwaltung, von der Sprinkenhof AG, von der Feuerwehrleitung aus Hamburg, alle Kameraden und ihre Partnerinnen ebenso wie ortsansässige Geschäftsleute und Sponsoren. Nach dem offiziellen Teil der Feier kamen dann noch die etwa 320 Mitglieder des Fördervereins sowie Nachbarn dazu.
Die Einsatzabteilung der 1877 gegründeten FF Kirchwerder-Nord umfasst derzeit 36 Aktive, drei Frauen und 33 Männer. In der 2022 gegründeten Jugendabteilung sind zwölf Jugendliche, darunter ein Mädchen. Die Ehrenabteilung besteht aus 18 ehemaligen Mitgliedern der Einsatzabteilung.
Politiker zu Ehrenmitgliedern ernannt
In seiner Rede betonte Meyns, dass das neue, geräumige Feuerwehrhaus mit seiner modernen Technik kommende Generationen von Feuerwehrleuten motivieren werde. Dankend für ihren Einsatz für die Belange der FF ernannte er die Bezirkspolitiker Jörg Froh (CDU) und Heinz Jarchow (SPD) zu Ehrenmitgliedern des Fördervereins – mit einem Augenzwinkern: „Ihr habt hier keine Rechte, nur Pflichten.“
Innensenator Andy Grote (SPD) nannte das neue Feuerwehrhaus „ein Prachtstück“ und betonte die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr im ländlichen Gebiet: „Hier hat man das Gefühl, das ganze Dorf ist eingebunden. Örtliche Gemeinschaft und Zusammenhalt funktionieren hier, dafür steht die FF Kirchwerder-Nord.“
Lob für die Wehr und für die Sprinkenhof AG
Die Leiterin des Bezirksamtes Bergedorf, Cornelia Schmidt-Hoffmann (SPD), schlug ähnliche Töne an: „Ohne ihr Engagement entstünde im Rettungsdienst eine sehr große Lücke, denn die acht Minuten zum Einsatzort sind hier von der Berufsfeuerwehr nicht einzuhalten.“ Die Bezirksamtsleiterin lobte auch die Leistung der Sprinkenhof AG, die bereits ein Jahr nach Baustart das Gebäude fertiggestellt hatte.
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Landesbereichsführer Harald Burghart bedankte sich bei allen Beteiligten für die Realisierung des Projektes. Er bemerkte, dass sich die Wehr erst eine Woche vor der Übergabe des neuen Hauses über ein neues Einsatzfahrzeug freuen konnte. Karsten Sommer, Bereichsführer Vierlande, dankte Heiner Meyns: „Du hast immer wieder vermittelt und dafür gesorgt, dass die Verhandlungen nicht gescheitert sind. Dein Einsatz hat sich definitiv gelohnt.“
Ein Geldgeschenk für die Gestaltung des neuen Hauses sorgte für Applaus, ebenso die abschließende Bemerkung von Sommer: „Würdet ihr wegfallen, gäbe es ein großes Defizit in der Versorgung der Bevölkerung.“