Neuengamme/Berlin. Johann Bardowicks (25) aus Neuengamme ist Kandidat bei der Musikshow von ProSieben. Wann er im Fernsehen zu sehen sein wird.

Als Sitznachbarin Svenja im vergangenen Oktober die Initiative ergriff und in der Berufsschule die Bewerbungsunterlagen für ihn ausfüllte, da hätte Johann Bardowicks nie damit gerechnet, dass er tatsächlich Teil einer der größten Musikshows im deutschen Fernsehen sein würde. Am Donnerstag, 21. September, startet die 13. Staffel von „The Voice of Germany“ (20.15 Uhr auf ProSieben) – und der 25 Jahre alte Vierländer ist einer der Kandidaten. „Ich hätte mich niemals selbst beworben, aber manchmal braucht es eben die richtigen Leute, die die Initiative für einen ergreifen“, sagt Johann Bardowicks.

Aufgewachsen am Neuengammer Hausdeich, wo seine Eltern den Gokarthof betreiben, übte er schon in Kindertagen seine Fingerfertigkeit auf den Klaviertasten. Das habe den initialen Startschuss für seine Liebe zur Musik gegeben, erinnert sich Johann Bardowicks, der aber auch seinem Musiklehrer an der GSB Bergedorf (heute Stadtteilschule Bergedorf) eine prägende Wirkung zuschreibt. Unter der Leitung von Michael Steinbeck spielte er jahrelang in der Big Band, lernte auch Posaune und Gitarre.

The Voice of Germany: Johann Bardowicks aus Neuengamme ist dort Kandidat

Sein Lehrer hat übrigens in gewisser Weise Erfahrung mit „The Voice of Germany“. Seine Tochter Fidi Steinbeck hat es vor vier Jahren bis ins Finale geschafft. Ob es auch Johann Bardowicks gelingt, die Jury von sich zu überzeugen, wird am 5. Oktober verraten. Dann wird er in der fünften Folge auf ProSieben zu sehen sein. Dafür besuchte ein Kamerateam im Frühsommer auch den Gokarthof, um Johann Bardowicks und den elterlichen Betrieb in einem kleinen Clip vorzustellen.

Johann Bardowicks mit Familienhündin Frida vor dem Eingang zu seinem Elternhaus am Neuengammer Hausdeich.
Johann Bardowicks mit Familienhündin Frida vor dem Eingang zu seinem Elternhaus am Neuengammer Hausdeich. © Unbekannt | Lena Diekmann

Dort packt Johann Bardowicks auch mit an, etwa wenn Kindergeburtstage auf dem Hof gefeiert werden oder der Verkauf von Gokarts oder Trampolinen betreut werden will. Nachdem er in der Oberstufe zum ersten Mal ein selbst geschriebenes Liebeslied für seine damalige Freundin auf seinem Instagram-Kanal (johannbardowicks) hochgeladen hatte, arbeitete er intensiv an seiner musikalischen Entwicklung und schlug auch beruflich diese Richtung ein. An der „Hamburg School of Music“ ließ er sich zwei Jahre zum professionellen Musiker ausbilden, sang bei freien Trauungen oder dem Sektempfang.

Johann will mit „City of Stars“ die Stühle zum Drehen bringen

Doch dann kam Corona und machte ihm erst mal einen Strich durch die weitere musikalische Laufbahn, etwa als privater Musiklehrer oder Studiomusiker. Stattdessen begann er im August 2021 eine Ausbildung zum Kaufmann für E-Commerce – und steht nun bei „The Voice of Germany“ auf der Bühne.

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Die erste Runde, die sogenannten „Blind Auditions“, wurden in Berlin aufgezeichnet. Die Jury ist sozusagen „blind“, weil sie mit dem Rücken zu den Kandidaten sitzt und nur mit dem Gesang überzeugt werden muss, den Stuhl zur Bühne umzudrehen. Gerade einmal eine Minute und 48 Sekunden blieb Johann Bardowicks dafür Zeit, in der er den Song „City of Stars“ aus dem Hollywood-Musicalfilm „La La Land“ performte.

Vor dem Auftritt vor Aufregung fast in die Hose gemacht

Kurz bevor es auf die Bühne ging, habe er sich vor Aufregung fast in die Hose gemacht, gibt der 25-Jährige mit einem Augenzwinkern zu. Mucksmäuschenstill sei es im Studio gewesen, während sein Blick auf die Rücklehnen der Jury-Stühle fiel. Als dann aber eingezählt wurde und sein Song startete, sei er wie auf Autopilot gewesen, erinnert sich Johann Bardowicks. Schließlich habe er diesen Moment vorher zigmal geprobt. „Aber man kann ja auch mal einen schlechten Tag haben und sich nie sicher sein, wie es die Jury in ihren Stühlen wahrnimmt“, sagt der Vierländer.

Die neue „The Voice of Germany“-Jury: Ronan Keating (v.l.), Giovanni Zarrella, Shirin David sowie Bill und Tom Kaulitz.
Die neue „The Voice of Germany“-Jury: Ronan Keating (v.l.), Giovanni Zarrella, Shirin David sowie Bill und Tom Kaulitz. © Unbekannt | ProSieben/SAT.1/André Kowalski

Die Jury ist in dieser Staffel komplett neu besetzt: Im „Doppelstuhl“, in dem bereits Smudo und Michi Beck von Fanta 4 oder auch The BossHoss Platz nahmen, sitzen nun Bill und Tom Kaulitz. Die Zwillinge, die in den 2000er-Jahren mit ihrer Band Tokio Hotel über Nacht berühmt wurden, haben sich mittlerweile auch mit ihrem gemeinsamen Podcast „Kaulitz Hills“ eine große Fangemeinde aufgebaut. Darin plaudern sie ungeniert über ihr Leben in den Hollywood Hills, wo Tom heute an der Seite von Topmodel Heidi Klum lebt, mit der er seit 2019 verheiratet ist.

Mit den beiden Zwillingen werde es in jedem Fall lustig, verrät Johann Bardowicks. „Sie sind eine große Bereicherung für die Show und werden für viele Lacher sorgen“, ist der Kandidat aus Neuengamme überzeugt. Aber auch alle weiteren Jury-Mitglieder seien total sympathisch, wenngleich auch kritisch, so der 25-Jährige.

Von Rapperin bis Tokio-Hotel-Zwillinge: Jury ist komplett neu besetzt

Auf den drei weiteren Jurystühlen sitzen die deutsche Rapperin Shirin David, der italienische Sänger und Moderator Giovanni Zarrella sowie der irische Sänger Ronan Keating, der in den 1990er-Jahren Kopf der Boyband Boyzone war und mit „When you say nothing at all“ den Titelsong zur Filmromanze „Notting Hill“ mit Julia Roberts und Hugh Grant lieferte.

Nun, wo der Beginn der Show und vor allem auch der Termin näher rückt, an dem sein Auftritt ausgestrahlt wird, steigt bei Johann Bardowicks von Tag zu Tag die Vorfreude. Denn egal was dabei passiert, ob sich die Stühle für ihn drehen oder nicht, es lohne sich in jedem Fall einzuschalten. „Es war ein unglaublich schöner Auftritt für mich“, bilanziert der 25-Jährige.