Bergedorf. Spielbahnen und Bootsverleih an Bille haben neue Pächter. Diese wollen die Minigolfanlage auch im Winter öffnen.
Der Rasen ist gemäht, die Hecken geschnitten, die Boote geputzt – nur die Spielbahnen des Minigolfplatzes könnten noch etwas Glanz vertragen. Jedoch ist das Erscheinungsbild der Anlage kein Vergleich zum desaströsen Anblick im Sommer 2019. Deswegen schaut Vermieter Ralf Niemeyer nach dem erneuten Pächterwechsel der Minigolfanlage und des Bootsverleihs höchstpersönlich amSchillerufer nach dem Rechten. „Einen vertrauenswürdigen Mieter zu finden ist schwer“, sagt Niemeyer, der seit den 1980er-Jahren beide Anlagen verpachtet.
Der 63-Jährige glaubt nun, für die nächsten drei Jahre eine gute Lösung gefunden zu haben. Im Unterschied zu den beiden Vorgängern ist Ralf Niemeyer mit der Arbeit der neuen Betreiber Ali Wafaie (23) und Enes Simsek (28) sehr zufrieden: „Alles läuft so, wie es soll“, findet der Mann, der aus Berne kommt, mehrere Immobilien besitzt und Kreisgeschäftsführer der Wandsbeker CDU ist.
Minigolf am Schillerufer: Niemeyer von früheren Betreibern enttäuscht
In den Jahren zuvor hatte der gelernte Bankkaufmann nicht immer ein glückliches Händchen. Gerade in jüngster Vergangenheit waren die jeweils Verantwortlichen für den Anlaufpunkt Minigolf am Schillerufer nur kurz da. Nach ambitionierter Startphase des Vor-Vor-Betreibers wurde der Minigolfplatz 2018 sich selbst überlassen, es herrschte Wildwuchs, Bahnen wurden teilweise zerstört – und der Verantwortliche war für geraume Zeit verschollen. Bis der „Abtrünnige“ in Süddeutschland aufgespürt wurde – allerdings: „Die 25.000 Euro Schulden, die er bei mir hat, habe ich bis heute nicht bekommen“, so Niemeyer.
Vom Gründer des Café Meinz, Jan-Christian Meinz, der von März 2020 bis März 2023 die Geschicke am Schillerufer leitete, war Ralf Niemeyer auch sehr enttäuscht: „Er wollte letzten Endes seinen Vertrag nicht verlängern.“ Stattdessen kümmert sich Meinz nun vollständig als Pächter um den Minigolfplatz im Grünen Zentrum des VfL Lohbrügge.
Neue Betreiber der Anlage: „Das Geschäft läuft“
Dann folgte der erhoffte, erfolgreiche Neuanfang mit dem Duo Wafaie und Simsek, die auch Verstärkung mitbrachten. „Bisher waren wir am Monatsende immer im Plus, trotzdem hoffen wir in Zukunft auf noch mehr Besucher“, sagt Rahman Ahmadi, der als Angestellter für den Kiosk und die Minigolfanlage zuständig ist. Gerade an warmen und sonnigen Tagen brumme das Geschäft, werde von vielen Hobby-Minigolfern nach Herzenslust eingeputtet.
Vor allem Kinder kommen häufig nach einem Besuch im Bille-Bad dorthin. Darauf ist Rahman Ahmadi vorbereitet und bietet Pommes und Chicken Nuggets sowie frische Waffeln, Crêpes und Eis an. Der Kühlschrank ist immer gefüllt mit Erfrischungsgetränken. Und wer beim Eisessen Lust auf Minigolf bekommt, zahlt für eine Runde auf dem 18-Loch-Kurs 2,50 Euro pro Person – eine ganz leichte Preissteigerung zu ehemals 2 Euro. Dienstag bis Sonntag ist die Minigolfanlage von 12 bis 20 Uhr geöffnet – Montag ist Ruhetag.
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Minigolfplatz soll auch im Winter geöffnet bleiben
Enes Simsek kümmert sich montags bis sonntags von 12 bis 20 Uhr um den Bootsverleih. „Wenn unter der Woche nicht so viel los ist, lassen wir die Kunden auch gern mal etwas länger auf dem Wasser. Sonst immer eine Stunde“, so Simsek. Eine Fahrt mit dem Tretboot kostet 15 Euro pro Stunde – auch Kajaks und Kanus werden verliehen. Gruppen von zehn Personen gibt Simsek einen Rabatt von 10 Prozent. Auch Schulklassen können sich bei vorheriger Anmeldung über einen ermäßigten Preis freuen, der je nach Personenanzahl verhandelt werden kann.
Übrigens: Auch im Winter wollen Ali Wafaie und Enes Simsek den Minigolfplatz offen halten. Das Essensangebot im Kiosk soll sich dann etwas verändern: Statt Eis gibt es Pizza und andere warme Speisen – möglicherweise auch zum Liefern.