Bergedorf. Bergedorf. In aller Stille hat Johannes Lambertz den Minigolfplatz am Schillerufer übernommen. Der 28-Jährige hat dort einiges vor.

Für ihn ist es ein Stück Bergedorfer Kulturerbe, das er hier übernommen hat. Und das will er hegen, pflegen und zu neuem Glanz, zu neuer Größe führen. „Das Schillerufer an der Bille, zwischen der alten Windmühle an dem einen und dem Schlosspark am anderen Ende – das ist doch ein geschichtsträchtiger Ort“, sagt Johannes Lambertz (28) aus Lohbrügge. Dort hat er seit Beginn der Saison 2018 den Minigolfplatz gepachtet.

Start mit einer Kaffeemaschine

Aus der betagten Freizeitanlage, so Lambertz’ Plan, soll bald wieder ein belebter Treffpunkt werden. Am 1. April übernahm er den Platz mit 18 Minigolfbahnen und Kiosk schräg gegenüber dem Bootsverleih, startete mit einer Handvoll Schlägern, einem kleinen Korb mit Bällen und einer Kaffeemaschine. „Ein bisschen ist die Ausstattung seitdem schon gewachsen“, sagt er augenzwinkernd mit Blick auf die große Eistruhe, den Kühlschrank und das blitzblanke Espresso- und Cappuccino-Monstrum auf dem Tresen.

Vom angestellten Kaufmann zum Unternehmer

Der junge Familienvater ist neu in der Branche, hat sich zum ersten Mal selbstständig gemacht. Bis zum vergangenen Jahr war er kaufmännischer Angestellter beim Glinder Farbenhersteller Imparat. „Im Büro fühlte ich mich aber auf Dauer zu eingeschränkt.“ Durch Zufall stieß er bei Ebay auf das Angebot eines Zwischenpächters, den Minigolfplatz auf dem Gelände des Bezirks Bergedorf zu betreiben und das hat ihn gereizt.“

Bergedorfer Vorlieben studiert

Über den Zustand, in dem der Platz sich befand, mag Lambertz nicht viel reden, nur so viel: „Ich habe einen Monat lang einen Gärtner beschäftigt, der hier alles gerichtet hat. Und ich habe jede der 18 Bahnen und jede Gehwegplatte gründlich gereinigt.“ Weil er gern planvoll vorgeht, nahezu ein Perfektionist ist, heuerte er im Frühjahr einen Monat lang in einem Rewe-Markt an, um die Vorlieben der Bergedorfer kennenzulernen. „Danach wusste ich, dass ich Fritz-Cola und Fritz-Limonade ausschenken muss und Flensburger Bier.“ Letzteres auch deswegen, weil der Bügelverschluss ratsam ist für Leute, die sich gegenüber ein Paddel- oder Tretboot leihen wollen.

Erste Monate sind gut gelaufen

„Ich habe einen eher stillen Start hingelegt“, sagt Johannes Lambertz, „bin aber mit den Umsätzen der ersten Monate zufrieden. Die Leute wissen zu schätzen, dass es hier jetzt so aufgeräumt aussieht. Und wenn es zu heiß zum Minigolfen ist, dann brummt stattdessen das Geschäft mit Eis und Getränken.“ Geöffnet ist wochentags von 13 bis 18 Uhr, am Wochenende 10 bis 19 Uhr.

Minigolfen auch im Winter

Auch im Winter will er den Platz öffnen, schließlich fällt auch im Januar nicht jeden Tag Schnee. Und zur Saison 2019 will er dann richtig durchstarten, auch für Familienfeiern werben: „Hochzeiten, Geburtstage, mit einem guten Catering geht das hier doch wunderbar.“ Und vielleicht will er dann auch einen Minigolfer-Verein gründen.

Die Runde Minigolf kostet Erwachsene 3,50 Euro, Kinder 2,50 Euro.