Bergedorf. Bergedorf. Die Ambitionen des neuen Betreibers währten nur ein Jahr: Der Minigolfplatz am Schillerufer ist geschlossen.
„Wiedereröffnung so bald als möglich“, ist auf den Schildern zu lesen, die am rundum mit Graffiti beschmierten Kiosk kleben. Und darunter, kleiner: „Wir freuen uns schon auf Sie!“ Doch wer einen kurzen Rundgang auf dem Minigolfplatz macht, muss feststellen, dass am Schillerufer 10 so schnell kein Ball rollen wird: Löcher in den Minigolfbahnen, einige Aufbauten sind herausgerissen und liegen in der Hecke, der ganze Platz ist mit Laub verdreckt. Für den 1. Mai war der Beginn der Saison angekündigt. Daraus wurde nichts.
Partygäste verwüsteten den Platz
Scherbenhaufen zerschlagener Bier- und Wodkaflaschen verraten, dass hier eine zerstörerische Party gelaufen sein muss. „Passiert ist das im April im Lauf der mehrtägigen Abitur-Feiern am Schillerufer“, berichtet ein Nachbar. „Einige Partygäste sind regelrecht über den Platz hergefallen.“
Räumungsklage gegen Betreiber
Doch Vandalismus ist nicht das einzige Problem an dieser Adresse. Nach Informationen der Redaktion hat Pächter Ralf Niemeyer bereits im vergangenen Spätsommer eine Räumungsklage gegen den Betreiber angestrengt. Niemeyer hat das Gelände vom Bezirk Bergedorf gepachtet und unterverpachtet. Von den beiden Beteiligten gab es gestern keine Stellungnahmen.
Anfangs große Ambitionen
Der Betreiber hatte den Platz erst im vergangenen Frühjahr übernommen und war mit großen Ambitionen gestartet. Er erweiterte zunächst das gastronomische Angebot des Kiosks, wollte den Platz – sofern kein Schnee liegt – auch im Winter öffnen und für Familienfeiern wie Geburtstage oder gar Hochzeiten mit Minigolf werben. „Mit einem guten Catering geht das hier doch wunderbar“, erklärte er damals. Die „geschichtsträchtige Lage“ im Grünstreifen zwischen Bergedorfer Schloss und Bergedorfer Mühle hielt er für unterbewertet, wollte auch einen Minigolf-Verein gründen.
Thema in der Politik
Am Donnerstag steht das Thema Verbesserung und Verschönerung des Schiller-Ufers auch auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Das Bezirksamt kündigt an, mit dem Pächter der Anlage Kontakt aufzunehmen.