Hamburg. Polizei ermittelt seit Anfang Juni gegen eine Gruppe, die in Bergedorf im großen Stil Drogen hergestellt haben soll.
Vor mehr als fünf Wochen sorgte dieser Fall für Schlagzeilen: Bei der Herstellung von Drogen kam es in einem Haus an der August-Bebel-Straße in Bergedorf zu einer Verpuffung. Zwei junge Männer wurden dabei verletzt. Während einem die Flucht gelang, wurde ein 24-Jähriger ins nahe gelegene Bethesda-Krankenhaus gebracht und nach seiner Behandlung festgenommen.
Nun klicken in diesem Fall erneut die Handschellen. Vier Verdächtige, eine 26-Jährige und drei Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren, wurden am Dienstag von der Polizei in Hamburg und Schleswig-Holstein verhaftet. Ihnen wird die Herstellung von Drogen in größeren Mengen vorgeworfen.
Explosion im Drogenlabor: Ein Verdächtiger flüchtet vom Tatort
Als Drogenküche diente offenbar der Keller in dem weißen Einfamilienhaus in Bergedorf. Dort kam es am Sonnabend, 3. Juni, vermutlich zu einem Produktionsunfall. Gegen 22 Uhr hörten Nachbarn einen Knall, anschließend stieg aus dem Keller Rauch auf. Die besorgten Anwohner alarmierten daraufhin die Feuerwehr.
Die Retter löschten den Brand und entdeckten dabei zahlreiche Kanister und Beutel mit verdächtigen Substanzen. Zeitgleich versorgten Rettungskräfte zwei junge Männer, die bei der Explosion leicht verletzt wurden. Während einer in die Klinik kam, entfernte sich der andere unauffällig vom Tatort. Laut Polizei sagte er, dass er nach dem Hund sehen müsse, und verschwand spurlos.
Polizei stellt hochwertige Mercedes sicher
Als nach den Löscharbeiten die Polizei den Keller betrat, war auch diesen Beamten schnell klar, dass es sich um ein Drogenlabor handeln müsse, sodass das Drogendezernat informiert wurde. Die LKA-Mitarbeiter bestätigten noch in der Nacht den Verdacht und nahmen ihre Ermittlungen auf.
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Ins Visier geriet dabei auch eine 26 Jahre alte Frau, die erst seit einigen Monaten das Haus gemietet hatte. Sie wurde nun am Dienstag verhaftet. Auch der damals vom Tatort geflüchtete Mann (26) sitzt nun in Untersuchungshaft, wie zwei weitere Tatverdächtige. Parallel zu den Verhaftungen durchsuchten am 11. Juli Beamte auch die Wohnungen der Verdächtigen in Bergedorf, Rahlstedt, Kiel und Husum.
„Neben Beweismitteln, unter anderem Mobiltelefone und Verpackungsmaterial, beschlagnahmten die Fahnder auch zwei hochwertige Mercedes“, sagt Polizeisprecher Sören Zimbal. Auch am Morgen nach der Explosion Anfang Juni stellte das LKA an der August-Bebel-Straße zwei Mercedes AMG sicher. Bei der groß angelegten Abschleppaktion wurden auch ein Smart Brabus, eine Harley Davidson sowie ein Jet-Ski samt Trailer, der im Garten stand, abgeholt.