Bergedorf. Schlechtes Wetter am Sonnabend lässt etliche Händler des mediterranen Marktes gar nicht aufbauen. Sonntag hat für einiges entschädigt.
Durchwachsene Stimmung bei Bergedorfs Einzelhändlern am verkaufsoffenen Sonntag: Zwar kamen Zehntausende und sorgten sogar für teils dichtes Gedränge in den Fußgängerzonen. Aber das erhoffte italienische Flair zerplatzte. Und in den Geschäften hielten sich die Kunden zurück, kamen eher zum Stöbern als zum Kaufen. Grund nach Meinung vieler Verkäuferinnen: Die hohe Inflation sorge bei vielen Menschen seit Monaten schon für Kaufzurückhaltung – und jetzt stehe zudem noch der Urlaub an, auf den kaum jemand verzichten wolle.
Gut liefen die Geschäfte am Sonntag vor allem in den Eiscafés und manchem Verkaufsstand für den täglichen Bedarf, wie etwa bei Thomas Wippermann, der vor der Haspa Vierlandenstraße Gemüse und Blumen von seinem Hofladen am Allermöher Deich anbot: „Das nehmen die Leute mit, auch wenn viele eigentlich nur zum Bummeln gekommen sind“, sagte er am Sonntag.
Verkaufsoffener Sonntag in Bergedorf ohne mediterranes Flair
Am Tag zuvor hatte dagegen das Wetter die Geschäfte verregnet. Nicht mal die Weinhandlung von Have baute den traditionellen Stand unter ihrem Vordach auf. Am Sonntag dagegen lief es auch hier gut, wurden Rosé, Prosecco und verschiedene fruchtig-alkoholische Mixgetränke ausgeschenkt: „Die Leute genießen es, vom Stehtisch aus auf das bunte Treiben in der Fußgängerzone zu schauen und manches bekannte Gesicht zu sehen“, sagte Inhaber Christoph von Have, der während der Geschäftsöffnung von 13 bis 18 Uhr selbst kaum eine ruhige Sekunde hatte.
Dass es Sonntag so große Resonanz in Bergedorfs City gab, lag auch an der ungewissen Wetterprognose: Viele verschoben nach dem Dauerregen vom Sonnabend sicherheitshalber den geplanten Tagesausflug an den Strand von Nord- oder Ostsee auf unbestimmte Zeit. Sie bummelten bei bewölkten 20 Grad sowie teils heftigen Windböen lieber durch das Sachsentor und entlang der Stände auf der angrenzenden Alten Holstenstraße.
Viele Händler bauen ihre Marktstände gar nicht erst auf
Wer dort aber mediterranes Flair erwartet hatte, wie es die angekündigte italienische Stimmung unter dem Motto „Fühl den Sommer“ auf dem Markt hätte verbreiten sollen, wurde enttäuscht. Statt Dolce Vita blieb es doch sehr norddeutsch mit Currywurst, Pfeifenmacher und Kranzbinderei. Hintergrund laut Veronika Vogelsang, die den Markt im Auftrag des Bergedorfer Wirtschaftsverbandes WSB organisiert hat: „Das durchgehend schlechte Wetter vom Sonnabend hat einige Händler gar nicht erst aufbauen lassen“, ärgerte sie sich, weil so gleich die Premiere der italienischen Momente als festliches Rahmenprogramm in Bergedorf ins Wasser gefallen ist. Eine solche Veranstaltung braucht es im Bezirk schon allein aus rechtlichen Gründen: Ohne sie dürften Bergedorfs Geschäfte am Sonntag überhaupt nicht öffnen.
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Trotz des Frusts vom Sonnabend habe der Sonntag immerhin für einiges entschädigt, sagt Veronika Vogelsang: „Ich freue mich riesig über die vielen Besucher, die nach meinen Informationen wenigstens im Bereich sommerlicher Damenoberbekleidung für gute Umsätze gesorgt haben.“
Die nächsten offenen Sonntage laden an den Wochenenden 23./24. September (mit Landmarkt) und 4./5. November (mit Martinsmarkt) nach Bergedorf.