Bergedorf/Neuallermöhe. Drei Lastenräder stehen in Bergedorf und nun eines in Neuallermöhe. Wo Interessierte die anspruchsvollen Gefährte ausleihen können.
Sie tragen allesamt Fantasienamen: „Emma“, „Neptun“, „Kermit“ und „Zora“. Wer sie so benannte, ist nicht überliefert. Aber mittlerweile sind die vier Lastenfahrräder des Vereins Bergedorf im Wandel auch recht gut im Bergedorfer Stadtgebiet verteilt. Die Nutzung der höchst praktischen Räder soll so weiter befeuert werden. Nun steht mit „Emma“ auch das erste Teil in Neuallermöhe, genauer gesagt im Windfang des Bürgerhauses Allermöhe.
Die Idee kam beim Feierabendbierchen: Annette Vollmer (Geschäftsführerin Bürgerhaus) und Olaf Römmele (Projektbeauftragter Bergedorf im Wandel) sind schon länger befreundet. Und als sie neulich da so beim Getränk zusammensaßen, gab es diesen Moment, an dem das „Gelegenheitsfenster“ für Vollmer passte.
Bergedorf im Wandel hat Lastenräder bis nach Neuallermöhe verteilt
Nun wechselt „Emma“ den Ausleihstandort vom Café Chrysander an den Ebner-Eschenbach-Weg 1. Damit erweitert das Bürgerhaus sein Angebot neben der Vermietung von Räumen für viele Veranstaltungsformate, dem Bistro am Fleet sowie einem Kajak-Verleih.
„Unsere Räder sind jetzt gut verteilt“, sagt Olaf Römmele, „wir überlegen ohnehin, ob wir die Standorte ständig wechseln.“ Der Verein zählt inzwischen 23 Mitglieder, der Nutzerkreis für vier Lastenräder ist auf über 200 Personen angestiegen. Zuletzt verabredeten Römmele und seine Mitstreiter ein neues Ausleihmodell: Jeder Nutzer darf sich an insgesamt zehn Tagen im Monat das lastenerprobte Gefährt ausleihen. Überschreitet er diese Anzahl, muss er dem Verein beitreten – für eine Jahresgebühr von 24 Euro scheint das nicht nur klimatechnisch ein guter Deal zu sein.
Warum sich der Vereinseintritt durchaus lohnt
Damit die Schar an Lastenradfans noch größer wird, gibt es auch bei der insgesamt 15. Ausleihe die Voraussetzung, Vereinsmitglied zu werden. „Sonst zahlt man als Nichtvereinsmitglied 60 Euro im Jahr“, sagt Olaf Römmele. Die Mitgliedschaft bei Bergedorf im Wandel lohne sich in jedem Fall, die Sympathisanten kümmern sich unter anderem auch um die Bepflanzung des Schillergartens sowie das Kinoprogramm im Café Chrysander.
Vier Lastenfahrräder wurden bisher angeschafft, zwei zum Mitfahren für Kinder, zwei weitere für größere Gewichte. „Da kann man locker einen kleineren Kühlschrank mit transportieren“, meint Olaf Römmele. „Man muss sich aber auch als geübter Radfahrer daran gewöhnen, damit zu fahren.“ Bergedorf im Wandel strebt zudem zum Jahresstart 2024 den großen Coup an: Dann soll eine Rikscha (Wert etwa 8000 Euro) angeschafft werden
Weitere Unterstützer von „Lastlos in Bergedorf“ gesucht
Die Verteilung des bisherigen Fuhrparks scheint geglückt: Emmas neues Zuhause ist der Ebner-Eschenbach-Weg 1, Neptun ist bei „Onkel Emma“ am Reetwerder 8 untergekommen, Kermit und Zora derzeit noch in der Radstation Bergedorf (Am Bahnhof 1). Einer der beiden Letztgenannten jedoch wird im Juli ins Begegnungszentrum im Park (Gräpelweg 8) wechseln.
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Gesucht werden weitere Unternehmen, die sich vorstellen können, grundsätzlich die Klimaschutz-Initiative zu unterstützen und vor allem die Lastenräder bei sich unterzustellen, an Nutzer auszugeben und zurückzunehmen. Denn einige Institutionen wie das Bürgerhaus Allermöhe haben am Wochenende nicht geöffnet.
Das könnte für die „Untersteller“ auch eigene Vorteile mitbringen: „An einem Tag würden wir die Räder auch dementsprechend blocken, damit die Firma oder Einrichtung die Lastenräder komplett frei benutzen kann“, erklärt Römmele. Wer Interesse hat, zu helfen, schreibt eine Mail an lastlos@bergedorf-im-wandel.de oder surft für Anmeldeformalitäten und nähere Infos zu bergedorf-im-wandel.de/lastlos.