Bergedorf. Die Mode-Trends in Bergedorfs Fachgeschäften: auffällige Farben, Schnitte und Materialien. Und: Ein Stil der 60er und 70er ist zurück.
Koralle, Pink, Grün und Blau geben den Ton an: Kräftige Farben bestimmen den Trend in der Frühjahrsmode 2023. Und sie vertreiben schon jetzt die triste Winterstimmung. Beim Mode-Streifzug durch die Bekleidungsgeschäfte in Bergedorfs Innenstadt ist der Frühling nicht zu übersehen.
„Es wird bunt, knallig und gemustert“, weiß Britta Reshöft aus der Boutique La Cara in der Bergedorfer Schlossstraße – und zückt sofort ein Maxikleid mit Blumenmuster in kräftigem Grün: „Das mag jetzt erst mal heftig wirken, aber angezogen und richtig kombiniert sieht das toll aus.“ Doch nicht nur florale Prints bestimmen den Frühlingstrend, auch die klassischen maritimen Streifen, dürfen nicht fehlen – vor allem hier im Norden.
Frühlingsmode 2023 kommt mit kräftigen Farben daher
„Wer mutig ist, darf auch die grellen Farben miteinander kombinieren. Wem das zu viel ist, der trägt eine neutrale gedeckte Farbe dazu“, rät Martina Willhoeft aus dem Modegeschäft Azul im Sachsentor. Am besten würden die Farben jedoch als angesagte Zweiteiler kombiniert: „Eine Hose mit passendem Blazer wirkt sportlich, aber auch elegant. Und bequem ist es auch noch.“
Neben den auffälligen Farben sorgen in diesem Frühling weite Schnitte für Leichtigkeit. Breite Hosenbeine sind wieder in Mode, dazu Pullover im Oversize-Schnitt. „Es darf auch für die Frau gern etwas maskulin wirken“, erklärt Britta Reshöft. Auch Malibu-Inhaber Manfred Stoesky sagt: „Das Schmalgeschnittene haben wir kaum noch.“
Großes Thema sind nachhaltige Materialien – sofern die Qualität stimmt
Luftige Stoffe wie Leinen, Viskose oder Seide passen zu den weiten Schnitten der trendigen Frühlingsmode 2023. Dabei legen die Kunden und Kundinnen immer mehr Wert auf nachhaltige Materialien. Das kann Kleidung aus recycelter Viskose sein, etwa dem sogenannten „EcoVero“, das in der Herstellung weniger Wasser benötigt und emissionsärmer produziert wird.
Oberteile aus dem neueren Material „Modul“, das aus Buchenholz gewonnen wird, werden bei Malibu in der Sachsentor-Passage angeboten. Allerdings räumt Manfred Stoesky ein: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis von nachhaltiger Kleidung ist nicht immer zufriedenstellend. Deshalb wollen die meisten Kunden dann lieber hochwertige, statt nachhaltige Materialien.“
Nicht nur das Material wird geprüft, sondern auch das Etikett: „Beim Schriftzug ,Made in China“ oder ,Made in Bangladesch’ überlegen die Kunden zweimal, ob sie das Teil wirklich kaufen wollen“, berichtet Verkäuferin Christiane Rieger aus dem skandinavischen Modegeschäft Alberte & Albertine an der Bergedorfer Schlossstraße.
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Doch ob nachhaltig oder nicht, produziert in Europa oder Ostasien – auf das unbeständige Wetter sollte die Mode in jedem Fall vorbereitet sein. Denn der Frühling bringen bekanntlich nicht nur Sonne, sondern auch manchen Schauer mit sich. Für die kühleren Tage sind die Übergangsjacken in gedecktem Grün ein Hingucker: Lange, weite Regenmäntel, aber auch kurz geschnittene Blousons eignen sich dafür gut. Aber auch leichte Wollpullover sind „für abends auf der Terrasse perfekt“, sagt Riegers Kollegin Donata Motschmann. „Wolle ist fast schon ein ganzjähriges Material.“
Auch mit Accessoires kann der Frühlingslook gelingen. Bunte Haarbänder und -klammern seien ein „Dauerbrenner“, so Dine Marie Schiøtz, Inhaberin von Alberte & Albertine. Sogar der „Hippie-Style“ erlebe mit bunten Ketten und Ohrringen in diesem Frühling eine Renaissance. Besonders praktisch dabei: die „Crossbody-Bags“ mit austauschbaren Gurten. „Da passt das Wichtigste rein und man hat die Hände frei“, sagt Martina Willhoeft, die diese hippen Taschen jetzt natürlich in Koralle, Royalblau oder auch Türkis im Sortiment hat. „Die Frühlingsmode 2023 darf eben gern auch praktisch sein.“