Hamburg/Bergedorf. Die Hamburger Band steht seit 20 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Langweilig wird es den fünf Musikern aber noch lange nicht.
Sie heißen Sören, Ole, Dennis, André oder Patrick. Doch spätestens wenn sie auf der Bühne stehen, dann sind diese Namen vergessen. Und das schon seit 20 Jahren. Denn an Mikro, Gitarre, Bass oder Schlagzeug sind sie bekannt als Piet Mosh, Justin Time, Kai Pirinha, Vadder Morgana und Boom. Gemeinsam sind sie Maggers United.
In diesem Jahr feiert die Hamburger Band runden Geburtstag. Und das soll ordentlich zelebriert werden – mit Liveauftritten und auch neuen Songs. „Wir haben da noch einiges in petto“, verrät Frontman Piet Mosh. An der Bandkonstellation hat sich in all den Jahren nicht viel geändert: Gegründet im Jahr 2003 von Sänger Piet Mosh, Gitarrist Justin Time und Schlagzeuger Kai Pirinha stieß kurze Zeit später Gitarrist Vadder Morgana dazu – und blieb. „Er hat den Erfolg gerochen“, scherzt Mosh. Einzig am Bass gab es Wechsel. Seit 2014 sorgt nun schon Boom für den richtigen Groove.
Titelsong für Kinofilm brachte sie bis nach Afghanistan
Treu sind die Musiker nicht nur ihren Bandkollegen, sondern auch ihrem Stil geblieben: ehrliche Rockmusik mit deutschsprachigem Gesang und einer Menge hanseatischem Lokalkolorit. Dabei sollte dieses deutschsprachige Projekt mit „Hamburg Ciddy Schnodderrock“ eigentlich nur ein kurzes Intermezzo sein: „Um furchtbar viel Geld zu verdienen, damit wir mit englischer Musik ganz groß rauskommen können. Aber ich weiß auch nicht genau, an welchem Punkt wir dann falsch abgebogen sind“, resümiert Kai Pirinha mit einem Augenzwinkern. Denn auch das ist Teil ihres Erfolgsrezepts: Nicht immer alles bierernst zu nehmen, auch wenn es durchaus mal ein Bierchen oder noch lieber Jack Daniels mit Cola auf und hinter der Bühne sein darf.
„Viel Spaß zu haben ist das Wichtigste“, betont der Drummer. Nach dem Credo sei man in den vergangenen 20 Jahren gut gefahren: Nicht verbissen und auf Krampf versuchen Erfolg zu haben, sondern die eigene Attitüde behalten und machen, worauf man Lust hat und man selbst gut findet, erklärt Mosh. „Die Leute merken, dass wir unglaublich authentisch sind, und das kommt offenbar gut an“, sagt Justin Time.
„Hurra Hurra, die Stube brennt!!!“ entstand nach spontaner Anfrage
Und auch wenn nur als Intermezzo gedacht, Maggers United trafen einen Zeitgeist: Heute gehört ihre erste Hitsingle „Leck mich wie der Sommer“ zu den wenigen auserwählten Songs, die beim legendären Osterhit-Marathon von Radio Hamburg nie fehlen dürfen. Als Vorband von Lokalmatador und einstigem HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl erreichten sie schnell ein großes Publikum. Der Auftritt vor 20.000 Fans in der Color Line Arena (heutige Barclays Arena) bleibt unvergessen, ebenso wie ihre Konzerte auf der Stadtparkbühne.
Besonders im Herzen tragen die Musiker aber die Gigs, bei denen die Menschen wegen ihnen vor der Bühne stehen. „Das ist schon die dankbarste Geschichte“, betont Piet Mosh, der mit seinen Bandkollegen sogar zweimal nach Afghanistan sowie in den Kosovo reiste, um dort für deutsche Soldaten zu spielen. Auslöser war das Lied „Hurra Hurra, die Stube brennt!!!“, das die Band 2007 nach einer spontanen Anfrage als Titelsong für die Kinokomödie „(K)ein Bund fürs Leben“ geschrieben hatte.
Piet Mosh zeigt nicht nur Gesangs-, sondern auch Entertainer-Qualitäten
Ein Teil der Musiker, die heute in Curslack, Reinbek oder Niendorf leben, hat seine Wurzeln in Bergedorf: In einem Keller in der Rektor-Ritter-Straße lernten sich Sänger Mosh und Gitarrist Morgana einst als Teenager kennen. Das ist auch ein Grund, warum die Band immer wieder gern im Südosten Hamburgs auftritt: Beim Bergedorfer Stadtfest sind Maggers United längst Stammgast. Und auch bei der Hafenmeile, auf der schwimmenden Bühne auf dem Serrahn oder im vergangenen Jahr beim Rathausfest sorgten sie ordentlich für Stimmung.
Denn die ist garantiert, wenn die Band auf der Bühne steht. „Wir haben da eben so einen Kasper da vorne stehen, der das Publikum ganz gut in seinen Bann ziehen kann“, ist Gitarrist Justin Time überzeugt. Mit schnoddriger Schnauze schnackt Piet Mosh häufig, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und beweist damit nicht nur Gesangs-, sondern auch Entertainer-Qualitäten im Adidas-Jogger. Das mache auch nach 20 Jahren den besonderen Charme ihrer Live-Auftritte aus: „Jedes Konzert ist anders und unberechenbar“, sagt Mosh.
Band tourt durch kleine Clubs, Feste und Festivals
Und das nicht nur für das Publikum. Denn auch die Band hat höchstens die Songabfolge vorher geplant. Jeder Spruch und jede Handlung sei spontan. „Wir können uns immer noch selber überraschen“, sagt Kai Pirinha. „Und vor allem auch über uns selbst lachen und uns auf den Arm nehmen“, ergänzt Piet Mosh. Zudem sei das Songrepertoire nach 20 Jahren so groß, dass man viel mixen und immer mal wieder eine alte Perle mit in die Setlist aufnehmen könne, erklärt Justin Time.
Im Jahr ihres runden Geburtstags tourt die Band über Bühnen, mit denen sie nach all der Zeit viel verbinden. Allen voran das Logo: Der legendäre Liveclub an der Grindelallee ist auch als lauteste Sauna Hamburgs bekannt. Schließlich steigen bei Konzerten schon mal die Temperaturen so sehr in die Höhe, dass es von der niedrigen Decke tropft. Statt Geburtstag soll am Freitag, 10. Februar, aber eigentlich noch mal Weihnachten gefeiert werden.
In Bergedorf gibt es die Band am Freitag, 24. Februar, live zu erleben
Schließlich musste der traditionelle Christmas-Gig der Maggers im Dezember krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt und in den Februar verlegt werden. Nun soll es aber umso doller abgehen. Supportet werden Maggers United dabei von den Duos „AussenBorder“ sowie „2 von Euch“. Los geht es um 21 Uhr, Einlass ab 20 Uhr. Resttickets (20 Euro) gibt es noch an der Abendkasse.
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In Bergedorf gibt es die Band dann am Freitag, 24. Februar, live zu erleben. Das Konzert in der Klangbar im Suhrhof beginnt um 21 Uhr. Tickets gibt es für 23,69 Euro im Vorverkauf unter www.eventim.de. Dort können auch Karten für das Match Börner Open Air bestellt werden. Bei dem Festival am 23. und 24. Juni im Stadtpark Norderstedt gehören neben Maggers United auch Selig, The Subways oder Abschlach zum Line-Up.
Weitere Termine: 21. April im Riders Café Lübeck und am 4. August beim Open-Air-Festival Stade Boom(t). Weitere Termine sollen folgen, auch auf dem Hamburger Hafengeburtstag im Mai sowie im Juli beim Bergedorfer Altstadtfest am Hafen wollen Maggers United mitmischen.