Bergedorf. Im einfühlsamen Stück geht es um die Rückseite der Wohlstandsgesellschaft, um Wünsche, Träume und gescheiterte Hoffnungen.
Es ist ein Porträt zweier einsamer Menschen von der Rückseite der Wohlstandsgesellschaft, die versuchen, einander etwas Wertschätzung zukommen zu lassen, die ihnen die konsumorientierte Mitwelt versagt. Das Stück „Josef und Maria“, das die Hamburger Kammerspiele am Donnerstag, 17. November, auf die Bergedorfer Bühne im Theater Haus im Park bringen, wird einfühlsam von den beiden Schauspielern April Hailer und Gerhard Garbers gespielt, unter der Regie von Sewan Latchinian.
Theater Haus im Park zeigt die Rückseite der Wohlstandsgesellschaft
Nach einer dramaturgische Einführung um 18.45 Uhr beginnt der Theaterabend um 19.30 Uhr am Gräpelweg. Zum Inhalt: Zum erfolgreichen Abschluss des Weihnachtsgeschäfts überreicht die Direktion eines großen Kaufhauses den Angestellten „als Zeichen der Wertschätzung” ein Fläschchen Qualitäts-Branntwein. Ausgenommen sind ausländische und nicht ständig beschäftigte Mitarbeiter – wie die Putzfrau Maria und der Nachtwächter Josef, deren Arbeit erst beginnt, wenn das Haus geschlossen ist.
Beide sind eigentlich schon pensioniert, bessern aber als vorweihnachtliche Aushilfskräfte ihre Renten auf. Kurz vor der Heiligen Nacht kommen sie in dem leeren Kaufhaus ins Gespräch, erzählen einander die Stationen ihres Lebens, ihre Wünsche und Träume, gescheiterte und bewahrte Hoffnungen, politische und private Kümmernisse.
Geschichten, Erinnerungen und Erzählungen
„Das Bild, welches die Gesellschaft von alten Menschen hat, wird am wenigsten von den Alten selbst bestimmt“, meint Schriftsteller Peter Turrini, aus dessen Feder das Stück floss: „Die Werbung entdeckt sie als ‘spezifische Käuferschicht’, das Fernsehen macht sie zu fröhlichen ‘Senioren’… Ich möchte Ihnen keine Geschichte über alte Menschen erzählen, ich möchte Ihnen Geschichten, Erinnerungen, Erzählungen, die ich von alten Menschen gehört habe, weitererzählen”.
- Vorverkauf-Start: Saison im Theater Haus im Park und Körber-Haus
- Begegnungszentrum im Park: Start mit Hindernissen
- Körberhaus Bergedorf: Muss Bürgermeister Tschentscher eine Baustelle eröffnen?
Die Eintrittskarten kosten zwischen 20 und 39 Euro. Es gibt sie im Ticket Shop der Bergedorfer Zeitung im CCB (Tel.: 040/72 00 42 58) oder an der Tageskasse im Haus im Park (Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, Tel.: 040/72 57 02 65).