Hamburg. Hunderte Unterschriften an die Bezirksversammlung überreicht. Forderung: „Thema zur Chefsache machen“
Der Kampf um den Verbleib der Hauni in Bergedorf hat begonnen: Hunderte Unterschriften, alle am Donnerstagmorgen vor dem Haupttor des Bergedorfer Traditionsunternehmens an der Kurt-A.-Körber-Chaussee gesammelt, überreichte Betriebsratschef Uwe Zebrowski am Abend in der Bezirksversammlung.
Zebrowski stand an der Spitze einer lautstarken Delegation von Mitarbeitern, die sich kurz vor Sitzungsbeginn mit Transparenten zur spontanen Demonstration am Bergedorfer Rathaus einfanden. Drinnen folgte die von Koalition wie Opposition angemeldete Aktuelle Stunde zur drohenden Abwanderung des mit rund 2000 Mitarbeitern größten gewerblichen Arbeitgebers im Bezirk. Die Hauni, Keimzelle des weltweit tätigen Körber-Konzerns, war 1946 von Kurt A. Körber in Bergedorf gegründet worden und hat hier ihren Hauptsitz.
Hauni-Vorstand hatte den Wegzug aus Bergedorf mitgeteilt
Bergedorf habe mit der Erweiterungsfläche des Forschungs- und Innovationsparks auf dem heutigen Kleingartengelände an der A-25-Autobahnanschlussstelle Bergedorf zwar einen guten Standort für das mehrere 100 Millionen Euro teure Projekt angeboten. Aber das noch laufende Bebauungsplanverfahren würde die für 2025 anvisierte Fabrik-Eröffnung um mindestens ein Jahr verzögern. Das sei zu lange.
„Etliche Kollegen wohnen in und um Bergedorf“
Der Betriebsratschef hielt Donnerstag entschieden dagegen: „Wenn unserem Management seine Mitarbeiter und deren Familien wichtig sind, dann darf eine um zwölf Monate verschobene Fabrikeröffnung keine Rolle spielen“, sagte Zebrowski und verwies darauf, dass etliche der Kollegen in und um Bergedorf wohnen – sowie rund um Schwarzenbek, wo die Zweigstelle der Hauni liegt, die im Neubau verschmelzen soll.
Die Politik, Bergedorfs Verwaltung und den Hamburger Senat forderte er auf, den Verbleib in Bergedorf „zur Chefsache“ zu machen: „Gemeinsam können wir es schaffen, unser Management trotz seiner gegenwärtig anderweitigen Ambitionen doch noch vom Neubau der ,Fabrik der Zukunft’ in Bergedorf zu überzeugen.“