Bergedorf. Nach fast zwei Monaten rüsten die VHH nun nach. Weitere Bänke und provisorische Unterstände sind noch in Prüfung. Woran es hakt.

Herwiga Zeeh und Lars Bochmann freuen sich: Seit Donnerstag gibt es endlich eine Bank an der stark genutzten Bushaltestelle Johann-Meyer-Straße am Lohbrügger Ausgang des Bergedorfer Bahnhofs. „Gott sei Dank. Bisher konnte ich hier nirgends sitzen. Das war oft sehr anstrengend“, sagt die 76-jährige Nettelnburgerin.

Dem stimmt auch der 53-jährige Lohbrügger zu. Beide warten hier regelmäßig auf den Bus, ist der sogenannte Haltepunkt G doch einer der wichtigsten unter den neun Ersatz-Stopps, die die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) rund um den Bergedorfer ZOB eingerichtet haben, der gerade wegen Grundsanierung komplett gesperrten ist.

ZOB in Bergedorf: An den meisten Ersatzhaltestellen fehlen Bänke

Für die Sitzgelegenheit, die jetzt so viel Freude verbreitet, engagiert sich Svende Merian schon seit Juni. Damals kündigte VHH-Sprecher Stefan Genz auf die Anregung der Bergedorferin an: „Wo es möglich ist, werden wir kurzfristig Bänke nachrüsten. Wir sind bereits im Gespräch mit dem Bezirksamt.“

Seit Donnerstag steht nun immerhin die erste – genau an dem Ort, für den sich Svende Merian besonders eingesetzt hatte. „Hier wird es auch die einzige bleiben. An den anderen Haltepunkten prüfen wir noch, ob wir Bänke nachrüsten können. Gleiches gilt für Fahrgastunterstände, die Frau Merian wegen des sehr wechselhaften Sommers mit starker Sonne und heftigem Regen ja ebenfalls angeregt hatte“, sagt Genz.

Dass dafür Monate ins Land gehen, erklärt der VHH-Sprecher so: „Ersatzbushaltestellen bedeuten immer ganz viel Organisations- und Planungsaufwand – stets in enger Absprache mit dem Bezirksamt.“ Zwar stehe vieles fest, wenn der Stopp eingerichtet werde, ob aber Bänke und Unterstände nötig seien, entscheide sich immer erst im Anschluss. „Dann sehen wir, wie die tatsächliche Frequenz und die Fahrgastströme sind“, so Genz.

Rollifahrer dürfen nicht behindert, Nachbarn nicht verärgert werden

Anschließend müssten dann Fußweg-Breiten, mögliche Beeinträchtigungen von Nachbarn, die Beschaffenheit des Untergrundes und vieles mehr betrachtet werden. Schließlich sollten sich die Provisorien in die Umgebung einfügen, ohne etwa Rollifahrer, Radler oder Eltern mit Kinderwagen zu behindern.

„Klar ist bereits, dass im Bereich Ärztehaus/Woolworth am Weidenbaumsweg nichts aufgestellt werden kann. Die ZOB-Ersatzhaltestellen unter der Eisenbahnbrücke, an Ludwig-Rosenberg-Ring und Sander Damm sind weiter in Prüfung“, sagt Genz. Und auch ein Unterstand an der Johann-Meyer-Straße sei noch nicht vom Tisch.

VHH empfehlen die Haltestellen im Umfeld des CCB

Für Fahrgäste, die unbedingt eine Sitzgelegenheit brauchen, empfehlen die VHH, im Umfeld des ZOB gezielt eine Haltestelle mit Bänken anzusteuern. „Etliche Linien fahren mehrere der Stopps an, darunter stets einen mit Sitzgelegenheiten“, weist Genz vor allem auf die Haltepunkte A bis C im Umfeld des Einkaufszentrums CCB zwischen dem Bergedorfer Bahnhofsausgang und dem Fachmarktzentrum hin. Dort gebe es längst Rundbänke, die sich hier um einige der Bäume ziehen und vielen Menschen Platz böten.

Derweil laufen die Sanierungsarbeiten auf dem ZOB nach Plan. Das erste Drittel der sechsmonatigen Sperrung ist bereits überstanden. Wie berichtet, sollen die Mitte Juni begonnenen Arbeiten zum Fahrplanwechsel im Dezember beendet sein.

Wir liegen gut im Zeitplan, auch wenn es natürlich immer noch Überraschungen geben kann“, bestätigte VHH-Sprecher Genz am Freitag. Dem Bemühen um weitere Bänke und Unterstände an den Ersatzhaltestellen solle das allerdings keinen Abbruch tun. „Wir haben das Ziel, unseren Fahrgästen auch in diesen Zeiten des großen Provisoriums das Busfahren und den Umstieg im Umfeld des ZOB Bergedorf so angenehm wie möglich zu gestalten.“