Hamburg. Der Bergedorfer Fotograf hat Gewässer in Hamburg per Kanu erkundet und die Natur eingefangen. Das Ergebnis hält er in Büchern fest.
Ein Porträt der Freien und Hansestadt Hamburg und seiner Menschen schaffen – nichts weniger hat sich der Fotograf Michael Zapf zum Ziel gesetzt. Unter anderem konnte er bereits vor der Eröffnung einen ausführlichen Blick in die Elbphilharmonie werfen und in Buchform vorlegen. Und im Langenhorner Reihenhaus von Helmut und Loki Schmidt dokumentierte er die Welt, in der das Ehepaar lebte.
Mit zwei Büchern will Zapf, Jahrgang 1965, nun „einen anderen Blick auf die Umgebung werfen, von der man glaubt, sie zu kennen“. Das Buch „Die Bille. Was sonst“, das in Zusammenarbeit mit dem NDR-Journalisten und Hamburg-Kenner Jan Peter Gehrckens entstand, ist eine Liebeserklärung an den Fluss seiner Bergedorfer Heimat. Im vergangenen Jahr erschienen, gibt es jetzt bereits die zweite Auflage. Und nun legt er mit der Journalistin Christine Lendt „Hamburg fließt . . .“ vor, wie das Bille-Buch im Ehlert & Richter Verlag erschienen, Preis 18 Euro.
In einem der Bücher geht es um ein Gewässer, das nur 50 Meter lang ist
„Alle Flüsse, Quellen und muntere Bäche“ heißt es im Untertitel. Bis auf den Bergedorfer Schleusengraben sind es alles Fließgewässer. Bei den Recherchen und Exkursionen mussten der Fotograf und die Journalistin aber schnell erkennen, dass sich das Thema ins „Uferlose“ entwickelt, so Zapf, der auch für die Bergedorfer Zeitung fotografierte. Da gibt es das Gewässer, das nur 50 Meter lang ist. Oder den Bach, der in einem Rohr verschwindet und mehrere Hundert Meter weiter wieder aus der Erde emportaucht.
Bei seinen Exkursionen – Journalistin und Fotograf begehen weitgehend unabhängig voneinander die Flüsse und Bäche – muss Zapf häufig unwegsames Gelände mit seiner schweren Ausrüstung bewältigen. Um die Dove-Elbe zu erkunden, mietet er sich ein Kanu und fährt flussaufwärts „bis ich gerade noch wenden konnte“. Dabei steht ihm auch das Fotografenglück zur Seite, etwa als ihm ein Eisvogel an der Bille in der Nähe der Bergedorfer Brauereiteiche vor die Linse kommt. Oder er auf ein Galloway-Rind trifft, das im Naturschutzgebiet Höltigbaum genüsslich Wasser aus der Wandse säuft.
Zapfs Lieblingsfotografie im Buch: die Schulenbrooksbek
Zur besseren Orientierung ist das Buch in Kapitel nach den Himmelsrichtungen aufgeteilt. Bei der Auswahl der Motive mischt Zapf manche neue Motive mit Wohlbekanntem. So ist in dem Kapitel über Hamburgs Osten der Chateauneuf-Bahnhof am Neuen Weg und der Serrahn zu finden. Die Bergedorfer Altstadt mit Schloss, die Sternwarte und das Grüne Zentrum in Lohbrügge werden von oben gezeigt. Das Fotografieren aus dem Flieger gehört übrigens zu seinen Spezialitäten.
- Bergedorfer Wochenmarkt: Welche Produkte noch günstig sind
- Schriftsteller retten Biergartenlesungen im BeLaMi
Die Schulenbrooksbek zwischen Ernst-Henning-Straße und Möllers Kamp – Zapfs Lieblingsfotografie im Buch – wirkt dagegen wie ein ländliches Idyll und nicht wie Teil einer Großstadt. Und das Bild der Welfenbrücke in der Brookwetterung könnte aus einer Jane-Austin-Verfilmung stammen.
Abgerundet wird das Buch mit Einkehr- und Restauranttipps
Nicht fehlen darf die Bornbek, mit der für Zapf Jugenderinnerungen verbunden sind. In der Anlage Kirschgarten in einer Wohnung der Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Bille verbrachte er die ersten Lebensjahre. Abgerundet wird das Buch mit Einkehr- und Restauranttipps sowie Hinweisen auf historisch Sehenswertes.