Bergedorf. Kinder aus Dubno wollen beim Bergedorfer Stadtfest auftreten. Sie sollen eine schöne Zeit haben. Wie Spenden helfen können.
Die Vorbereitungen für das Bergedorfer Stadtfest laufen bei Organisator Thomas Kock auf Hochtouren: Vom 26. bis 28. August ist in der City wieder alles außer Rand und Band. Dazu haben sich auch schon 20 Gruppen angemeldet, die an jenem Sonntag beim Trachtenumzug zum „Fest der Nationen“ dabei sein wollen – vom Rathaus bis zur Schlosswiese. Bloß zwei Kindergruppen, die lange nicht mehr fröhlich gefeiert haben, bangen noch um ihre Teilnahme: Sie stammen aus der ukrainischen Stadt Dubno.
„Es handelt sich um das Kinderorchester Bereh und die Kindertanzgruppe Kayonka, die schon seit über 20 Jahren nach Bergedorf kommt“, sagt Kock und erinnert daran, dass der Kontakt einst durch den Vierländer Heini Kaiser entstanden ist, der Hilfsgüter stets persönlich nach Dubno gebracht hatte.
„Bergedorfer Stadtfest soll auch für die Ukrainer eine schöne Zeit sein
Bitte helfen sie uns, den Kindern ein paar schöne Tage in Bergedorf zu ermöglichen, damit sie mal abschalten können“, bitten nun die Organisatoren der TSG. Sie erfuhren von der Deutschlehrerin am Gymnasium, Wiktorija Lenö, dass die in der Westukraine liegende Stadt (180 Kilometer östlich von Lwiw und 350 Kilometer bis zur polnischen Grenze) noch nicht arg zerstört worden ist: Gott sei Dank seien wohl erst zwei Raketen in der Umgebung eingeschlagen.
Doch die Angst und die Unruhe bleiben groß. Trotz des Krieges möchten die beiden Gruppen – es sind etwa 50 Kinder im Alter zwischen 9 und 16 Jahren – auch in diesem Jahr wieder nach Bergedorf kommen. „Um die etwa 6000 Euro teure Fahrt zu ermöglichen, haben die Soldaten in Dubno Geld gesammelt. Für die Unterbringung in der Sporthalle einer Bergedorfer Schule und für die Verpflegung sorgt der Spielmannszug der TSG Bergedorf“, sagt Kock. Das aber allein reiche nicht: „Es wäre schön, wenn wir den Kindern noch ein bisschen Taschengeld geben könnten, damit sie sich beim Stadtfest auch etwas kaufen können.“ Außerdem wollen sie selbst einen Beitrag leisten und ukrainisches Kunsthandwerk und kleine Basteleien aus ihren Schulen gegen einen Obolus anbieten, etwa bei der Eröffnungsfeier des Stadtfestes auf dem Bergedorfer Markt. Oder auch in Seniorenheimen und in einem Krankenhaus, das sie besuchen möchten.
Spenden könnten den Kinder eine Auszeit im Heide Park ermöglichen
Wenn irgend möglich mögen die Kinder zudem einen entspannten Tag im Heide Park genießen können oder eine Hafenrundfahrt. „Das aber“, so Thomas Kock, „können wir leider alleine nicht stemmen. Ein Ausflug zum Vergnügungspark kostet mindestens 3000 Euro. Daher bitten wir um Spenden, die auch ganz bestimmt nicht an anderer Stelle versickern.“ Das TSG-Spendenkonto bei der Volksbank Bergedorf hat die IBAN: DE 91 2019 0109 0084 4403 01, (BIC: GENODEF1HH4). Ab 50 Euro kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
Lange war die Organisation vom Fest der Nationen nicht so kompliziert wie heute, erzählt Thomas Kock, der täglich telefoniert und E-Mails schreibt. Zum einen bereitet natürlich die Ukraine große Sorgen, denn der Dirigent des Kinderorchesters zum Beispiel ist durchaus im wehrpflichtigen Alter und muss noch mit dem Konsulat verhandeln, ob er ausreisen darf. Aber auch andere Länder haben Probleme, so Thomas Kock: „Eine ungarische Gruppe hat leider absagen müssen, weil die Busfahrt inzwischen das Dreifache kostet und sie sich das nicht mehr leisten können.“
Das Stadtfest-Programm
Zum Festauftakt am Freitag spielt das Hamburger Duo The Disco Boys aus der DJ-Electro-Szene auf dem Bahnhofsvorplatz. Das Duo Brooklyn Bounce, das Dance- und House-Musik macht, erobert diese Bühne dann am Sonnabend. Am Sonntag könnte DJ Crazy Paddy hier einen Auftritt hinlegen – die Planungen laufen jedoch noch. Auf der Bühne im Schlosspark wird es hingegen etwas rockiger:
Die zwölf Gaz Guzzlers performen hier am Freitag – ebenso wie die Band Steppenwolf am Sonnabend. Auch eine Kindermeile am Vinhagenweg, Trampoline vor dem Schloss, ein Kettenkarussell und und ein weiteres, neues Fahrgeschäft werden aufgebaut.