Bergedorf. Bergedorf. 28 Folkloregruppen aus acht Ländern sind in diesem Jahr dabei. Am Donnerstagabend ging's los-
Gemeinsam mit dem Bergedorfer Stadtfest, das am Freitag um 16 Uhr beginnt, feiert Mitveranstalter Thomas Kock in diesem Jahr das 25. Fest der Nationen. Dieses Jubiläum bot Anlass, bereits einen Abend früher mit dem bunten Folklorefest auf der Bühne im Schlosspark zu beginnen. Tanz-, Gesangs- und Instrumentalgruppen eröffneten am Donnerstag das Treffen der insgesamt 900 Akteure mit einer mehr als einstündigen Show.
Bewegte Geschichte
Die Geschichte dieses internationalen Trachten- und Folklorefestes in Bergedorf reicht zurück in das Jahr 1980. Der damals neue Leiter des TSG-Spielmannszugs Thomas Kock hatte die Idee zu so einem internationalen Treffen. „Ein echtes Fest der Nationen war die erste Zusammenkunft auf dem Sportplatz des VfL Lohbrügge am Binnenfeldredder aber nicht“, erinnert sich Kock. 14 deutsche Gruppen waren dabei und nur eine einzige aus Dänemark. Doch fortan gedieh das Fest von Mal zu Mal, gesellte sich bald zum Bergedorfer Rathausfest und später im Zweijahresrhythmus zum Bergedorfer Stadtfest. Seit etwa zehn Jahren wird es im jährlichen Wechsel in Bergedorf und am Plattensee in Ungarn gefeiert.
Bergedorfer brachten Ungarn Instrumente
„Der Kontakt zu den Ungarn ist bei einem ähnlichen Treffen 1995 in Leipzig entstanden“, berichtet Thomas Kock. Dort lernten die TSG-Spielleute den Spielmannszug Balaton M + K aus dem Ort Balatonmariafürdö direkt am Plattensee kennen. „Der Eiserne Vorhang war noch nicht lange gefallen, und wir haben den Ungarn bei der Beschaffung von Instrumenten geholfen.“ Inzwischen nehmen mehr und mehr ungarische Gruppen am Fest der Nationen teil, fünf sind es in diesem Jahr. Thomas Kock ist längst Ehrenbürger der Gemeinde Balatonmariafürdö, und der dortige Bürgermeister ist diesmal zum Jubiläumsfest nach Bergedorf gereist.
Insgesamt 28 Gruppen nehmen in diesem Jahr an dem Völkerfest teil, treten auf allen sechs Bühnen auf. Sie kommen aus Deutschland, Ungarn, Dänemark, der Schweiz, Schweden, Litauen, der Ukraine und Mexiko.
60.000 Euro kostet das Spektakel
Ihre An- und Abreise zahlen die 900 Akteure selbst, für die Verpflegung im Lichtwarkhaus und Freizeitaktivitäten wie die gestrige Hafenrundfahrt oder einen Hansaland-Besuch der Ukraine-Kinder kommen die Bergedorfer auf. „Rund 60.000 Euro kostet das, 15.000 Euro zahlt der Stadtfest-Veranstalter, 5000 Euro gibt der Bezirk dazu“, sagt Kock. Der Rest kommt durch Spenden und Sponsoring zusammen.
Übernachtet wird in Bergedorfs Turnhallen. „Für den Sportunterricht sind die Hallen diese Woche gesperrt, das hat Schulsenator Ties Rabe uns zugestanden“, freut sich Kock. Rabe wird es auch sein, der die Gruppen heute nach einer Parade über die Mönckebergstraße im Rathaus empfängt.
So geht's weiter
Freitag, Sonnabend und Sonntag gibt es im Rahmen des Stadtfests noch reichhaltig Gelegenheit, die Folkloregruppen aus Deutschland, Ungarn, Dänemark, Schweden, der Schweiz, Litauen, der Ukraine und Mexiko zu erleben. Auf allen sechs Bühnen sind die insgesamt 28 Gruppen Teil des Programms.
Das Bergedorfer Stadtfest wird am Freitag um 16 Uhr durch Bezirksamtsleiter Arne Dornquast eröffnet. Gleich danach wird das Fest der Nationen auf der Bühne auf dem Bahnhofsvorplatz mit mehreren Auftritten gefeiert. Am Sonnabend um 10.30 Uhr eröffnen dort Norrköpings Ungdomsmusikkar aus Schweden das Programm.