Bergedorf. Ein Kinoprogramm mit Donnergöttern, Super-Haustieren, Indianer-Ikonen und mehr: Was in den Lichtspielhäusern in diesem Sommer anläuft.
Wie wäre es mit einem Kurzurlaub in gezeichneten Welten, einem fantastischen Königreich oder im Indianerdorf? Und das garantiert ohne Wartezeiten, verschwundenes Gepäck oder annullierte Flüge. Auch ein Sonnenbrand ist unwahrscheinlich. Wer all das möchte, darf sich auf das Kinoprogramm in den Sommerferien freuen.
Die Kinos in Bergedorf (Hansa Filmstudio, Alte Holstenstraße 17-19), Schwarzenbek (Kino Grimm, Hamburger Straße 3) und Geesthacht (kts Kleines Theater Schillerstraße, Schillerstraße 33) bedienen Filmfans mit frisch gedrehtem Material, die Corona-Rückstandsware ist so gut wie durch. Abgesehen einmal vom soeben gestarteten „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“. Der Animationsspaß bringt die Fans durch die bereits in Schleswig-Holstein angebrochene erste Ferienwoche. Das Schwarzenbeker Kino-Ehepaar Frank und Bianca Grimm ist begeistert: „Weil Minions einfach Kult sind.“ Bergedorfs Kinochef John Barsoe ergänzt: „Ein Film für die ganze Familie.“ So wie fast alle der sechs Tipps für sechs Ferienwochen.
Die Musik ist grandios und erzeugt eine schöne Stimmung
„Thor – Love and Thunder“ (ab 6. Juli): Marvel, die 29.: Der vierte Solofilm für den muskelbepackten Streitaxt- und Hammerträger Chris Hemsworth wird nach Meinung von Robin Meyer, Veranstaltungskaufmann beim kts, den Erfolg der Franchise-Reihe fortsetzen. Die Gründe dafür: „Wie im Vorgänger hat wieder Taika Waititi Regie geführt, was das Ganze deutlich unterhaltsamer macht. Und die Musik ist grandios und erzeugt eine schöne Stimmung“, lobt der Geesthachter Filmexperte. Hard-Rock-Legende Guns n’ Roses steuern in den entscheidenden Sequenzen den Klassiker „Sweet child o’ mine“ bei.
„Liebesdings“ (14. Juli): Läuft ab 7. Juli schon in Schwarzenbek, eine Woche später dann in Geesthacht und Bergedorf. Garant für viel Zuspruch dürfte neben der pfiffigen Story auch Hauptdarsteller Elyas M´Barek sein. Der mimt einen megaerfolgreichen Schauspieler, der sich aus der Öffentlichkeit rausziehen möchte und die roten Teppiche dieser Welt plötzlich gegen ein kurz vor der Pleite stehendes Theater eintauscht. „Das ist eine typisch deutsche Komödie mit ein, zwei frischen Gesichtern“, meint Meyer zu dieser Sommerkost.
Die Superhelden-Macher machen sich über selbst lustig
„Bibi und Tina – Einfach anders“ (21. Juli): Nächste Verfilmung der bekannten Kinderhörspiele um zwei Freundinnen, die Abenteuer auf dem Pferdehof erleben und es diesmal mit Aliens zu tun bekommen. Regie führt Detlev Buck, die Hauptrollen spielen Katherina Hirschberg und Harriet Herbig-Matten. „Das sind neue Schauspielerinnen, die bisherigen sind aus dem Alter rausgewachsen“, freut sich John Barsoe vom Hansa Filmstudio.
„DC League of Super-Pets“ (28. Juli): Warum sollen Superman, Batman und Co. keine adäquaten Haustiere haben? Dachten sich auch die Animationsprofis von Warner Brothers und spendierten dem Superhelden-Kosmos Hund, Hängebauchschwein, Schildkröte und Eichhörnchen, die mit ihren übernatürlichen Kräften nicht nur die Welt, sondern auch ihre entführten Herrchen retten wollen. Robin Meyer: „Das Konzept könnte klappen, weil sich die Superhelden-Macher über sich selbst lustig machen.“
Geschichte wird aus der Sicht des Sohns des Apachen-Häuptlings erzählt
„Bullet train“ (4. August): „Erinnert mich stark an Tarantino-Filme und ein wenig an John Wick“, beschreibt John Barsoe seine ersten Eindrücke. Knallhartes Actionkino darf im Sommer nicht fehlen. Der Geschäftsführer des Hansa Filmstudio findet noch weiteres bemerkenswert: Hauptcharakter Brad Pitt erscheint zur Europa-Premiere in Berlin – etwas, was es seit Corona-Beginn seitens eines US-Stars so gut wie gar nicht mehr gab.
„Der junge Häuptling Winnetou“ (11. August): Kann die Neuadaption ohne die Kult-Darsteller Pierre Brice und Lex Barker an das Original heranreichen? Die Grimms, Barsoe und Meyer sagen Ja. Die Geschichte wird aus der Sicht des zwölfjährigen Sohns des Apachen-Häuptlings erzählt, der sich auf eine gefährliche Suche nach Büffeln macht, um die Anerkennung seines Vaters zu erhalten.
Zum Vergleich: Die Eintrittskarten zu den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg kosten zwischen 16 und 34 Euro, eine Wettergarantie gibt es keine. Im Kinosaal schon. Tickets kosten im Schnitt 6 bis 9 Euro. Die Kinomacher sind frohen Mutes, dass der Sommer in ihren Lichtspielhäusern richtig knallt, zumal mit der Adaption des DDR-Kinderbuchklassikers „Alfons Zitterbacke – Endlich Klassenfahrt“ (7. Juli) oder dem Franzosen-Spaß „Monsieur Claude und sein großes Fest“ (21. Juli) weitere gute Filme anlaufen. Aber: „Im Herbst könnte es qualitativ dünner werden“, fürchtet John Barsoe.