Schwarzenbek. Der Corona-Lockdown wird für Schwarzenbeker Lichtspielhaus zur Belastungsprobe. Die Hilfsbereitschaft in der Region ist groß.
Das traditionsreiche Kino Grimm an der Hamburger Straße 3 in Schwarzenbek geht ins 71. Jahr. Frank Grimm betreibt das Lichtspielhaus in dritter Generation und der altehrwürdige Betrieb hat die Einführung des Farbfernsehens, des Videorekorders und auch die Streamingdienste überlebt. Doch das Coronavirus und der Lockdown sind mittlerweile zur größten Gefahr für den Familienbetrieb geworden.
Während Frank Grimm auf einen Neustart rund um Ostern hofft und aktuell den Innenraum mit frischer Farbe, neuem Gestühl und einem modernen Kassensystem aufpeppt, regt sich in Schwarzenbek ein Welle der Hilfsbereitschaft. Es gab bereits Spendenaktionen, um dem 61-Jährigen und Ehefrau Bianca Grimm unter die Arme zu greifen. Viele Schwarzenbeker kaufen jetzt Gutscheine für Kinokarten, um an künftigen Filmabenden teilnehmen zu können.
Kino Grimm macht bundesweiter Aktion "Kino leuchtet. Für dich" mit
Am Sonntagabend hat Frank Grimm an der bundesweiten Aktion „Kino leuchtet. Für dich“ teilgenommen und sämtliche Lichter in den Schaukästen und an der Reklame über seiner Eingangstür eingeschaltet. Das unmissverständliche Signal der Aktion: Unser Kino lebt noch.
Mehrere Hobbyfotografen nutzten den Lichterschein, um das Kino Grimm mit ihren Bildern zu unterstützen. Mit dabei war Marcel Wurmstich (41), der seit mehr als zehn Jahren mit seiner Kamera in der Europastadt unterwegs ist. Seine Ehefrau Katja Estel, die sich im Lockdown für die Geschäfte in der Innenstadt und das Kino engagiert, hat ihn auf die Aktion aufmerksam gemacht. Estel veröffentlicht die Werbetexte für Kino & Co. in sozialen Netzwerken und der Homepage der Wirtschaftlichen Vereinigung.
Fotografen stellen Fotos vom Kino Grimm in sozialen Netzwerken vor
„Ich finde es toll, dass wir ein Kino vor Ort haben und nicht nach Hamburg fahren müssen, um die aktuellen Blockbuster zu sehen. Deshalb habe ich mich mit meiner Spiegelreflexkamera und einem Stativ am Sonntagabend auf den Weg gemacht, um die Aktion im Bild festzuhalten“, sagt der Kundendiensttechniker Marcel Wurmstich. „Die Lichtverhältnisse waren schwierig. Ich habe mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen und diese in einem sogenannten HDR-Verfahren übereinandergelegt“, erläutert der Schwarzenbeker.
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Bei dieser Gelegenheit hat der Hobbyfotograf, der seit mehr als zehn Jahren mit seiner Kamera überwiegend Landschaftsaufnahmen macht, auch Tobias Hinz kennengelernt. Der 37-Jährige ist ebenfalls Hobbyfotograf und hat sich darauf spezialisiert, seine Heimatstadt Schwarzenbek mit malerischen Bildern abzulichten und dabei auch ganz besonders auf stimmungsvolle Lichteffekte zu achten. Auch ihm liegt das Kino am Herzen und die Chance auf schöne Nachtaufnahmen lockten ihn.
Beide Fotografen stellen ihre Bilder jetzt in sozialen Netzwerken bei Facebook & Co. ins Internet als Werbung fürs Kino vor Ort.