Bergedorf. Retter in der Not: Was beim Einsatz bei Glunz und in einem neunstöckigen Haus am Ladenbeker Furtweg geschah.
Zu gleich zwei Taubenrettungen musste am langen Osterwochenende die Feuerwehr ausrücken. So hatte am Sonnabendmorgen ein Bergedorfer eine hilflose Taube gesehen, die im alten Glunz-Kaufhaus an der Bergedorfer Straße umherflatterte. Die Bergedorfer Berufsfeuerwehr fuhr von der Rückseite Töpfertwiete an das Glunz-Gebäude heran und konnte sich dort Zutritt zum Haus verschaffen. Die Helfer fingen den Vogel ein, setzten ihn zunächst in eine Transportbox und ließen die Taube dann außerhalb des Gebäudes frei.
Die Taube hatte sich kopfüber in einem Netz verfangen
Bereits am Gründonnerstag war es zu einem ähnlichen Einsatz am Ladenbeker Furtweg 242 gekommen. Dort hatte sich im vierten Obergeschoss des neunstöckigen Hochhauses eine Taube kopfüber in einem Netz verfangen. Die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Nettelnburg konnten über die Wohnung auf den Balkon treten. Kamerad Martin Bäcker und Gruppenführer Maik Kreowski zogen das Netz mit der Taube hoch, hielten den Vogel fest und befreiten die Taube so aus den Maschen des Netzes. Dann ließen sie das unverletzte Tier frei.
Oft abwertend als „Ratten der Lüfte“ bezeichnet, setzen sich inzwischen immer mehr Menschen dafür ein, dass auch diesen Tieren Schutz gewährt wird. Denn die Hamburger Tauben, die oft wildlebende Nachkommen von Hochzeits- oder Zuchttauben sind, leiden enorm unter der Überpopulation und dem in Hamburg geltenden Fütterungsverbot. Schätzungen zufolge werden jährlich 4000 verwahrloste, verletzte oder halb verhungerte Tauben in Tierheimen oder bei Vereinen abgegeben.
Überlegungen in Bergedorf, Taubenschläge auf Dächern zu schaffen, um die Tiere zu füttern und gleichzeitig die Population einzudämmen, sind jüngst allerdings gescheitert.