Hamburg. Julia Weissenhorner und Janka Davids erlebten auf ihrer 2000 Kilometer langen Tour nach Rom zahlreiche Abenteuer.

Spätestens seit Hape Kerkeling in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“ sein Wandern auf dem Jakobsweg beschrieb, ist Pilgern im Trend. Aber es muss ja nicht immer der Jakobsweg sein: Die beiden Bergedorferinnen Janka Davids (49) und Julia Weissenhorner (54) machten sich im Sommer lieber von Stade nach Rom zu Fuß auf – 2000 Kilometer auf der deutlich weniger überlaufenen „Via Romea Germanica“. Was sie in den folgenden Wochen erlebten, schilderten wir bis Oktober wöchentlich in einem Reisebericht der beiden Frauen. Und wie inspirierend das viele Bergedorfer fanden, zeigte sich in den Leserzahlen.

Bergedorferinnen auf große Reise: Zu Fuß bis nach Rom

Inspirierend auch für uns Redakteurinnen, die mit den fröhlichen Frauen wöchentlich telefonierten und ihre spannenden Reiseberichte auf viel zu wenigen Zeilen erzählen mussten. Wohl vielen Lesern ging es so, dass sie oft auch ein bisschen der Neid packte, wenn die Pilgerinnen von ihren Abenteuern berichteten. Während der deutsche Sommer im Nieselregen versank, wanderten die Frauen über Berge und Ebenen, durch Sonne und Regen. Mal war ihre Stimmung fröhlich, dann auch mal nachdenklich – doch immer flogen die Gedanken frei.

Christina Rückert
Christina Rückert © Privat | Privat

Bergedorferinnen unterwegs von vier gefährlichen Hunden angegriffen

Ein Abenteuer folgte aufs nächste. Da war der Apfelplantagenbesitzer Josef, der ihnen im letzten Moment die Haut rettete, als die Übernachtungsmöglichkeit wegfiel und er ihnen einen Zeltplatz unter seinen Obstbäumen anbot. Und da war auch der gefährliche Moment, als die beiden Frauen in einem einsamen Bergort von vier aggressiven Hunden angegriffen wurden: „Wir waren etwas aufgelöst und froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein“, resümierte Julia Weissenhorner danach.

Die Frauen trafen nette Dorfbewohner, die ihnen die Türen öffneten, und sie trafen auch andere Pilger, mit denen sie ein nettes Abendessen teilten. Sie sandten Fotos unter einem blitzblauen Himmel und von staubigen Schuhen.

Knapp 4000 Euro für einen guten Zweck gesammelt

Mitte Oktober erreichten sie schließlich ihr Ziel Rom, kehrten dann nach wenigen Tagen Sightseeing nach Hamburg zurück. Und hatten nicht nur knapp 4000 Euro für einen guten Zweck (das Projekt Patchwork für weibliche Gewaltopfer) gesammelt, sondern auch viele neue Erkenntnisse gewonnen. Julia Weissenhorner resümierte: „Wir haben durchweg gute Erfahrungen gemacht. Damit hätte ich tatsächlich nie gerechnet. Mein Blick auf Menschen hat sich verändert.“