Hamburg. Angeschoben hat das Projekt eine Mitarbeiterin der Lola. Gut 20 Projekte sind mittlerweile auf der digitalen Karte verzeichnet.

In Sachen Klimaschutz ist Bergedorf mittlerweile Vorreiter. Als erster Hamburger Bezirk hat Bergedorf ein eigenes Klimaschutzkonzept ins Leben gerufen – und versucht nun, auf allen Ebenen nachhaltiger zu werden. Während im Bezirksamt die Stabsstelle Klimaschutz mit eigener Klimaschutzmanagerin eingerichtet wurde, stellt sich die ­Frage: Welche nachhaltigen und vor ­allem alltäglichen Angebote gibt es direkt für die Bürgerinnen und Bürger?

In der Nachhaltigkeits-App der Lola soll das beantwortet werden: Auf einer digitalen Karte können hier mehr als 20 nachhaltige Bergedorfer Projekte entdeckt werden – und es sollen noch mehr werden. Initiiert hat das Projekt Lola-Mitarbeiterin Khira Koopmann – bereits seit dem 25. September ist „Nachhaltig in Bergedorf“ nun schon im Einsatz. „Bisher gibt es in der App ,nur’ ein Verzeichnis mit verschiedenen Einrichtungen, die in unterschiedlichen Bereichen nachhaltig handeln“, so Koopmann. „Es soll sichtbar machen, wie nachhaltig dieser Bezirk schon ist und vielleicht neue Inspiration geben: Ein Projekt von Bergedorfern für Bergedorfer.“

Wo in Bergedorf gibt es nachhaltige Projekte? Eine App zeigt es

Während der Onkel Emma Unverpackt Laden am Reetwerder oder der Weltladen am Sachsentor schon bekannter sind, gibt es auch viel Neues zu entdecken: So zum Beispiel das Projekt „Tomatenretter“. Bei dem Verein in Reitbrook werden über 200 Tomatensorten angebaut, um das unbehandelte Saatgut zu erhalten. Die „Tomatenretter“ möchten so einen Gegenpol zu den häufig importierten und in Massen gezüchteten Tomaten in den Supermärkten bieten. Wer dabei sein will, kann im Monat fünf Euro oder mehr beitragen, um das Saatgutarchiv und die Sorten zu erhalten und zu erweitern. Dafür bekommen die Fördermitglieder im Winterhalbjahr Saatgut von bis zu vier Tomatensorten zugeschickt und zur Erntezeit eine bunte Auswahl der Früchte.

Für ein erweitertes Angebot fehlen momentan Personal und Geld

Auch verschiedene Bio-Bauernhöfe, Carsharing-Anbieter, eine Änderungsschneiderei und weitere sind dabei. „Wir hoffen, bald eine Veranstaltungsreihe starten zu können, für die wir die Räume der Lola zur Verfügung stellen können“, meint Khira Koopmann. Ideen wären zum Beispiel ein Repair-Café, ein Kursus zur Herstellung von Naturseifen oder Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit. Auch ein „Klima-Stammtisch“ sei angefragt worden. „Momentan fehlen vielen Einrichtungen durch Corona das Geld und das Personal. Im kommenden Jahr wird es hoffentlich besser“, so Koop­mann. Für den Erwerb der App-Lizenz und den Nachhaltigkeitstag, den die Lola Ende September organisiert hatte, erhielt das Team 1200 Euro Unterstützung vom Stadtteilbeirat.

Zu finden ist das Projekt in der App „Actionbound“, die mehrere Apps beinhaltet. Sobald „Actionbound“ auf dem Smartphone installiert wurde, kann in einer Suchleiste des Programms die Region Bergedorf eingegeben werden. Dann erscheint auch das Lola-Projekt „Nachhaltig in Bergedorf“.