Bergedorf. Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass der Markt nicht ausfallen muss – trotz steigender Infektionszahlen. Vor dem Schloss gilt 2G.
Holz-Hack-Späne aus sieben Containern türmen sich am Freitagmittag auf der Schlosswiese: Sie dienen bald als Boden für den Wichtelmarkt, der derzeit auf der Wiese am Bergedorfer Schloss entsteht. Denn schon am kommenden Montag, 22. November, wird der Weihnachtsmarkt seine Tore öffnen. Und das fast wie in „alten Zeiten“, vor Corona – denn: Durch die 2 G-Regel (geimpft oder genesen) gilt auf der Schlosswiese weder Maskenpflicht noch Abstandsgebot. „Endlich wieder ein ganz normaler Weihnachtsmarkt“, meint Organisatorin Jule Duda begeistert.
Mit dem Aufbau geht es gut voran: Die meisten Hütten stehen bereits auf der Schlosswiese und die Herrnhuter Sterne sorgen beim Blick von der Schleusenbrücke für Weihnachtsatmosphäre. Jule Duda ist optimistisch – gerade, was die Besucherzahlen angeht. Mit bis zu 1000 Besuchern rechnet sie an Wochenendtagen – wie vor Corona.
Etwa 25 weihnachtliche Stände soll es geben vor dem Bergedorfer Schloss
„Unser ganzes Team freut sich so sehr, endlich wieder einen Weihnachtsmarkt eröffnen zu können“, meint Duda. Etwa 25 Stände mit Glühwein, Feuerzangenbowle, Dresdner Handbrot, Flammlachs und mehr soll es vor dem Schloss geben. Dazu Weihnachtsdeko, Woll- und Bio-Produkte sowie Kunstgewerbe und Textilien.
Dass der Weihnachtsmarkt wegen der hohen Infektionszahlen ausfallen könnte, glaubt Duda nicht. „Mit der 2G-Regel auf der Schlosswiese werden wir voraussichtlich alles genauso umsetzen können wie geplant.“ Wer diesen Teil des Wichtelmarkts betreten möchte, muss seinen Impf- oder Genesenennachweis sowie einen Lichtbildausweis bereithalten. Außerdem müssen alle Gäste ihre Kontaktdaten per Luca-App oder handschriftlich hinterlegen. Der gesamte Bereich wird für die Zeit des Markts umzäunt. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre können ungeimpft an 2 G teilnehmen.
Einen Teil des Marktes können auch Ungeimpfte besuchen
Neben der 2 G-Zone auf der Schlosswiese werden auch in der Fußgängerzone Alte Holstenstraße, am Johann-Adolf-Hasse Platz und im Lohbrügger Teil sowie auf dem Bergedorfer Markt wieder einige Buden mit Leckereien und anderen Produkten aufgebaut. Diesen Teil des Markts können auch Ungeimpfte erleben – sogar ohne negatives Testergebnis. „Es gilt Maskenpflicht und an den Ess- und Trinkständen müssen die Kontaktdaten per Luca-App oder handschriftlich hinterlegt werden.“ Mit Bratwurst oder Zuckerwatte über den Markt zu schlendern sei hier nicht erlaubt – alles müsse an den Stehtischen verzehrt werden.
Einmal aufatmen können die Organisatoren der Hamburger Weihnachtsmärkte mit Blick auf die Finanzen. Um sie zu entlasten, hat der Senat entschieden: Die Kosten für die Nutzung öffentlicher Wege, Grün- und Erholungsanlagen entfallen vom 21. November bis zum 9. Januar. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, betonte: „Im Sommer haben wir die Gastronomie unterstützt, jetzt helfen wir den Weihnachtsmärkten.“ Mit den Umsatzausfällen im vergangenen Jahr hätten es die Märkte nicht schlimmer treffen können. Zudem erforderten die Corona-Maßnahmen einen hohen Organisationsaufwand mit zusätzlichen Kosten. Den Bezirken werden durch die fehlende Unterstützung der Weihnachtsmärkte Erlöse von rund 750.000 Euro fehlen, die jedoch vom Senat aus Corona-Hilfsmitteln erstattet werden.