Bergedorf. Ab Freitag gibt es hier rund um die Uhr Lebensmittel aus unterschiedlichen Ländern zu kaufen. Nachts ist kein Mitarbeiter vor Ort.

Schon seit Tagen stehen die silbernen Obst- und Gemüseregale vor dem Eingang des künftigen Istanbul-Supermarktes an der Bergedorfer Straße 135: Noch sind sie leer, doch am kommenden Freitag, 1. Oktober, soll sich das geändert haben. Um Punkt 8 Uhr öffnet Geschäftsführer Reshad Parwani seinen 24-Stunden-Markt.

Zwischen dem Restaurant Ruff’s Burger und Budnikowsky, wo einst Sport Bernhard zu finden war, gibt es dann rund um die Uhr Lebensmittel aus den unterschiedlichsten Ländern wie Afghanistan, Russland, Türkei, Bosnien-Herzegowina und Deutschland. Während von 8 bis 20 Uhr normaler Supermarkt-Betrieb ist, können Kunden mit einer kostenlosen Mitgliedskarte auch nachts in dem Geschäft einkaufen.

Mehr Attraktivität für Bergedorf durch 24-Stunden-Supermarkt

Dann ist Selbstbedienung angesagt. Überwacht wird der Laden durch Kameras sowie das Einscannen der Mitgliedskarte bei Ankunft und Verlassen des Marktes. Reshad Parwani (29) ist überzeugt davon, dass sein Konzept bei den Bergedorfern Anklang finden wird.

Er freut sich, endlich öffnen zu können. „Nach all dem Vorbereitungsstress der vergangenen Wochen ist das ein gutes Gefühl.“ Es fehle nur noch der Feinschliff. Vergangenen Freitag sind die Leitungen für Kühlung und Außenbeleuchtung verlegt worden. Schließlich sollten Obst und Gemüse auch im Winter sichtbar sein, wenn es früh dunkel wird. „Wir werden zum Beispiel Papayas, Honigmelonen, Kürbisse und Erdbeeren haben“, so Parwani, „eben saisonale Produkte, allerdings aus der ganzen Welt.“

Das Brot kommt aus eigener Produktion

Reshad Parwani (29) vor den neuen Räumlichkeiten.
Reshad Parwani (29) vor den neuen Räumlichkeiten. © Alexandra Schrader | Alexandra Schrader

Jeden Morgen gebe es frische Lieferungen, auch mit den Waren für die Fisch- und Fleischtheke. „Wir haben Kalb, Huhn, Dorade, Lachs“, lockt der gebürtige Afghane mit einer Auswahl aus dem Sortiment. Aus eigener Produktion kommt das Brot, das Parwani verkaufen möchte: „Die Teigwaren werden aus der Bäckerei in meinem zweiten Istanbul-Supermarkt in Wandsbek geliefert.“

Auch beim Gebäck ist die Auswahl groß: Kümmelbrot, Fladenbrot, Schwarzbrot – alles soll dabei sein. Bis auf Tiefkühl- und Frischware sind die meisten Produkte bereits jetzt in die Regale sortiert. Wenn auch die letzten Lieferungen der haltbaren Produkte angekommen seien, fehlten nur noch die Preisschilder, so Parwani.

Das Mitarbeiterproblem konnte gelöst werden

Mittlerweile sind auch genügend Kräfte eingestellt worden: „Insgesamt acht Mitarbeiter werden sich um den Verkauf kümmern.“ Nachts sei allerdings niemand vor Ort. Auf der Mitgliedskarte, die an der Kasse zu haben sei, werde Name, Adresse und Telefon registriert. Im Notfall könne so nachvollzogen werden, wer wann im Laden war und welche Produkte er gekauft habe – als Schutz vor Diebstahl und Vandalismus. Auf die Karte lässt sich auch ein Guthaben laden.

Reshad Parwani verfügt über einige Erfahrung in dem Einzelhandel: Seit 2013 betreibt er mit seiner Familie den Supermarkt „Grüne Oase“ in Wedel. In Hamburg-Wandsbek gehört ihm neben dem dortigen Istanbul-Supermarkt auch eine Shisha-Bar.