Hamburg. Der Immobilienkonzern investiert eine hohe Summe und sichert sich das neue Medizinische Zentrum sowie eine Pflegeeinrichtung.

Swiss Life Asset Managers (SLAM) gehören zu den größten und renommiertesten Immobilienkonzernen in Europa. Wenn die Schweizer Firma eine nicht näher benannte, hohe Millionensumme in zwei Objekte im Bergedorfer Zentrum investiert, dann ist das Ausdruck einer gewissen Wertigkeit der Immobilie. Die in diesem Fall noch nicht komplett steht: SLAM kauft nämlich die Baufelder 2 und 3 auf dem Areal vom Bergedorfer Tor.

Damit sichert sich das Unternehmen sowohl das künftige Medizinische Zentrum am Weidenbaumsweg, als auch die Pflegeeinrichtung an der Stuhlrohrstraße und somit gleich zwei sogenannte „Health-Care-Immobilien“. Genauer gesagt werden die Objekte nach Fertigstellung in den Offenen Immobilienpublikumsfonds Swiss Life Living+Working übertragen. „Living+Working“ richtet seinen Anlagefokus bei deutschen und europäischen Immobilien auf die Segmente Wohnen und Gesundheit sowie Büro und Einzelhandel.

Bauprojekt in Hamburg: In Bergedorf entsteht ein neues Medizin Zentrum

Für den Käufer sind offenbar gleich mehrere Aspekte ausschlaggebend und attraktiv. Da wären zum einen die bereits abgeschlossenen Mietverhältnisse: In der stationären Pflegeeinrichtung der Betreibergesellschaft Pro Seniore entstehen auf einer Gesamtfläche von 7564 Quadratmeter 146 Pflegeplätze bei einer Einzelzimmerquote von 91 Prozent. Pro Seniore hat einen Mietvertrag für 20 Jahre unterzeichnet. Das Medizinische Zentrum bekommt bislang elf Mieter auf 3595 Quadratmetern aus vielen Fachbereichen. Hauptmieter wird, wie zuletzt berichtet, das deutschlandweit agierende Zahnzentrum AllDent sein, das mit seiner Großpraxis zwei Stockwerke bespielt.

Zum anderen sind da die harten Fakten des „angesagten Stadtteils Bergedorf“, wie es aus der Öffentlichkeitsabteilung von SLAM heißt, ein guter Grund zu investieren: Genannt wird die sehr gute Infrastruktur und die perfekte Lage gegenüber ZOB, Bahnhof, CCB und Fachmarktzentrum. Und: „In einem Umkreis von 750 Metern sind mehrere Wohnprojekte für circa 4500 Einwohner geplant oder bereits im Bau“, spricht das Unternehmen beispielsweise die Entwicklung am Schleusengraben sowie im künftigen Stuhlrohrquartier an. Nikolai Schmidt, Head of Acquisition Health Care bei Swiss Life: „Zusammen mit der zielstrebigen Akribie des Projektentwicklers und unserer langfristigen Perspektive wird in Bergedorf ein modernes und nachhaltiges Versorgungsangebot für Pflege und Medizin geschaffen.“

Swiss Life gehört unter anderem der Casinopark in Wentorf

Das frische Geld freut insbesondere die Geschäftsführer der Projektgesellschaft Bergedorfer Tor, Karl-Friedrich Konietzky und Peter Appel. Wie viel Euro sie kassieren, bleibt geheim. Karl-Friedrich Konietzky sagt immerhin: „Wir sind ja keine Bestandshalter und suchen immer nach vernünftigen Eigentümern. Speziell solchen, die nicht nach zwei Jahren wieder verkaufen. Swiss Life ist kein spekulierender Eigentümer, die werden ihre Immobilien vernünftig instandhalten.“ Swiss Life gehört unter anderem der Casinopark in Wentorf oder auch das Wohnprojekt „LEO“ in Hamburg-Uhlenhorst.

Eines findet Konietzky ohnehin sinnbildlich: „Dass Swiss Life hier investiert, zeigt den hohen Stellenwert von Bergedorf.“ Nach Angaben des Projektentwicklers, der für die Entwicklung des Bergedorfer Tors ein Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro aufbrachte, sollen sich bis zu sieben Investoren ernsthaft für die nun verkauften Gebäude interessiert haben, zum Teil auch aus Bergedorf.

Bergedorfer Tor soll Ende 2022/erstes Quartal 2023 fertig sein

Weiterhin strebt die Projektgesellschaft einen Fertigstellungstermin für das Bergedorfer Tor im vierten Quartal 2022 an, spätestens im ersten Quartal 2023. Gegenwärtig laufen im Baufeld 4, Standort des Büroturms „Bergedorf Business Center“, die Vorbereitungen für das zweite und dritte Obergeschoss. Während im künftigen Medizinischen Zentrum die Bewehrung für die Decke über dem ersten Stockwerk verlegt wurde, stehen für die Pflegeeinrichtung mittlerweile alle Stützen und Außenwände.