Hamburg. Die Jury des Bürgerpreises hat getagt – und möchte wieder mehrere Kandidaten würdigen. Die Verleihung ist am 15. September.

Das war eine schwierige Geburt: Fast zweieinhalb Stunden hat die Jury gebraucht, um die diesjährigen Träger des Bürgerpreises Bergedorf auszuwählen. Die neun Einzelbewerber und zwei Duos haben es den Mitgliedern schwer gemacht. So viel darf vor der offiziellen Verleihung am 15. September im Bergedorfer Schloss verraten werden. Die 6000 Euro Preisgeld werden erneut geteilt.

Der Bürgerpreis wird alljährlich von der Volksbank Bergedorf und der Bergedorfer Zeitung ausgelobt. Auch Corona hat dies nicht verhindert. „Wir konnten wieder wunderbare Beispiele für ehrenamtliches Engagement in der bz lesen, uns über die große Vielfalt freuen“, sagt Volksbank-Vorstand Karsten Voß. „Gut, dass wir auch dieses Jahr trotz der Pandemie am Bürgerpreis festgehalten haben.“

Bürgerpreis Bergedorf: Jury hat getagt und Gewinner ausgewählt

Der Jury-Vorsitzende Propst Matthias Bohl lobte das bunte Kaleidoskop: Es biete „einen Blick auf das normale Leben jenseits von Corona“ und auf das vielfältige Engagement der Menschen in der Region. „Es wird sehr schwierig, dieses Jahr den oder die Gewinner herauszufiltern“, ahnte Bohl zu Beginn der Sitzung.

Tatsächlich brauchte die Auswahl mehr Zeit als sonst. Zu dicht lagen die großen Leistungen vieler Kandidaten aus Sicht der Jury-Mitglieder beieinander. Ob der engagierte Mühlenschützer Axel Strunge, die aktive Tierschützerin und Gnadenhofbetreiberin Martina Schooff oder Regina Bringmann und Margot Klose, die sich in Kirchengemeinden für ihre Mitmenschen und den Zusammenhalt in den Orten engagieren. Dazu Alltagshelden, die sich dem Gemeinwohl in verschiedensten Aufgabenfeldern verschrieben haben oder ganz fokussiert Gewaltopfern, Benachteiligten oder Menschen mit Behinderung helfen – die Auswahl war riesig.

Keine einfache Entscheidung für die Jury

Der Bürgerpreis Bergedorf.
Der Bürgerpreis Bergedorf. © Yang MingQi | Daniel Reichstaller

Besonderes Augenmerk richtete Ulf Kowitz auf Sven Kuvecke, kämpferischer Chef des Kreis­elternrats. „Das ist so schon eine Aufgabe, die enormes Engagement erfordert“, befand der Verlagsleiter der Bergedorfer Zeitung und Vater zweier Schulkinder. Sich für die Schulen und besonders die Schüler in der Pandemie einzusetzen, sei ein besonders schwieriges Aufgabenfeld. „Kinder, Schüler und Studierende hatten in der Pandemie nicht wirklich eine Lobby“, unterstrich Jury-Mitglied Traute Rohmann.

Wer sich dafür einsetze, Kindern die Werte der Gesellschaft nahezubringen, sie über Abstammung und Nationalität hinaus zu einer Gemeinschaft zusammenschweiße, genieße seine Hochachtung, betonte Horst Rödinger mit Blick auf Berndt Fuhrmann. Der Senior bringt Kindern Schach bei und dazu Respekt vor anderen.

Das Preisgeld wird wieder geteilt

Mehrere Aspiranten waren verschiedenen Jury-Mitgliedern gut bekannt. Sein Engagement gehe über die Jahre noch über die Berichterstattung hinaus, erläutert etwa Britta Buhck mit Blick auf den an Muskelschwund leidenden Dirk Rosenkranz. Er kümmere sich nicht nur um Betroffene und ihre Familien: „Er schult auch Busfahrer im Umgang mit behinderten Menschen und bietet Touren an, auf denen er zeigt, wo etwa Rollstuhlfahrer auf Barrieren stoßen.“

„Es ist gut, dass das Preisgeld wieder geteilt wird“, befand Traute Rohmann am Ende der Sitzung.