Lohbrügge. „Frust und Enttäuschung“ hat sich bei Anwohnern der Leschnerstraße breit gemacht, die vergebens Tempo 30 fordern.
Kurz vor der Bundestagswahl am 26. September bringt Anwohner Jörg Herrmann die Diskussion über die Ausweitung der Tempo-30-Regelung auf die ganze Leuschnerstraße noch einmal auf den Tisch. Denn obwohl der Verkehrsausschuss am Montag einen Ortstermin mit Experten der zuständigen Behörden beschlossen hat, stehen die Chancen schlecht.
Bergedorfs Verkehrspolizeichef Axel Kleeberg hatte bereits betont, dass für Tempo 30 auf der ganzen Leuschnerstraße die rechtlichen Grundlagen fehlten. Anwohner Jörg Herrmann geht es nun vor allem darum, wenigstens auf den 400 Metern zwischen Lohbrügger Weg und Sanmannreihe eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit zu erreichen.
Tempo 30 ist aus der Sicht der Polizei nicht genehmigungsfähig
Er ist verärgert über das aus seiner Sicht mangelnde Verständnis der Polizei für das Anliegen der Anwohner. „Wir haben Anträge, Fotos, Fragen, Beschreibungen und 130 Unterschriften gesammelt.“
Trotzdem: Die Polizei führe als Beurteilungsgrundlage immer nur eine Unfallstatistik der letzten drei Jahre an. Das sei problematisch gerade, weil zuletzt immer mehr Familien mit Kindern an die Leuschnerstraße gezogen seien. Zudem würden nicht alle Unfälle der Polizei gemeldet.
Anwohner erinnern die Politiker an ihre Wahlversprechen
Auch über die fehlenden Radwege beklagen die Anwohner sich. „Die Polizei sagte, dass es keine Hinderungsgründe gebe, auf einer Tempo-50-Strecke die Straße zu nutzen, Kinder dürften auf dem Gehweg fahren.“ Dieser sei jedoch meist sehr schmal und uneben, so Herrmann.
Die Anwohner wünschen sich, dass Wahlversprechen zur Verkehrssicherheit umgesetzt würden. Es habe sich „Frust und Enttäuschung“ breitgemacht, sagt Sannmann. Bereits im April hatte die Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP in der Bezirksversammlung den Antrag gestellt, Tempo 30 für die ganze Leuschnerstraße anzuordnen.