Hamburg. Politiker beschließen öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs für das neue Quartier in Bergedorf – nicht kommentarlos.

Ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung von den Linken haben die Politiker im Stadtentwicklungsausschuss am Mittwochabend die öffentliche Auslegung des aktuellen Bebauungsplanentwurfs für das Quartier Weidensteg am Westufer des Schleusengrabens beschlossen. Gut sechs Wochen lang, vom 1. Juli bis zum 13. August, soll das umfangreiche Planmaterial im Rathaus an der Wentorfer Straße 20 öffentlich ausliegen und im gleichen Zeitraum im Internet unter der Adresse https://bauleitplanung.hamburg.de einsehbar sein. Gleichwohl winkten die Fraktionen die Beschlussvorlage nicht kommentarlos durch.

CDU verteidigt hohe Bebauungsdichte des Weidensteg-Quartiers

Für die CDU verteidigte Julian Emrich die hohe Bebauungsdichte des Quartiers: „Wir befürworten mehr Stadt innerhalb der Stadt anstelle von Neubebauung grüner Wiesen wie in Oberbillwerder.“ Mit Rücksicht auf die Nachbarschaft seien aber Gebäudehöhen schon um zwei Geschosse gesenkt worden. Fraktionskollege Jörg Froh merkte an, die Verwaltung stehe nun vor der Hausaufgabe, die Kreuzung Weidenbaumsweg/Sander Damm belastbar auszubauen, bevor im Weidensteg Leute wohnen.

Für die Linken bemängelte Dominic Fink, nach gegenwärtiger Planung sei der vorgeschriebene Anteil von 30 Prozent geförderter Sozialwohnungen unterschritten – wenn auch nur leicht. Zudem seien sämtliche Sozialwohnungen in dem am wenigsten attraktiven Baukörper direkt an der Straße untergebracht, wo im Erdgeschoss Geschäfte und eine Gaststätte eingeplant seien. „So erreichen wir keine soziale Durchmischung in dieser Siedlung.“

Grüne: Am westlichen Schleusengraben-Ufer fehlt noch eine Schule

Sonja Jacobsen (FDP) mahnte den Bau der seit Jahren geplanten Fußweg- und Fahrradbrücke über den Schleusengraben an. Claudia Schindler von den Grünen erinnerte daran, dass in den Wohngebieten am westlichen Schleusengraben-Ufer noch eine Schule fehlt. Petra Petersen-Griem von der SPD äußerte Zweifel, dass der geplante Weg am Schleusengraben für Radler, Fußgänger und Freizeitaktivität breit genug sei.