Hamburg. Die Bezirksversammlung hat sich für das Pilotprojekt ausgesprochen. Evaluation per Kamera, ob Tiere den Übergang auch nutzen.
Die Eichhörnchenbrücke kommt: Die Bezirksversammlung verabschiedete einstimmig die Finanzierung des Pilotprojekts Am Pollhof, das für die Wildtiere die Überquerung von Straßen gefahrlos ermöglichen soll. Dazu wird der Bezirk für 1000 Euro, die aus Restmitteln des Förder- und Gestaltungsfonds stammen, eine Seilbrücke in luftiger Höhe zwischen zwei Bäumen auf gegenüberliegenden Straßenseiten montieren.
Wann das Bezirksamt die Seilbrücke aufhängen wird, steht noch nicht genau fest. Es wird aber sicher in diesem Jahr geschehen, da die Sondermittel sonst verfallen. Die Brücke wird ganz in der Nähe der Wildtierstation der Tierschützer Looki installiert. Looki wird auf eine Brückenseite eine Kamera zu Evaluationszwecken installieren. „Die Tierschützer haben ein großes Interesse daran, dass die Eichhörnchenbrücke angenommen wird. Wir wollen dann in einem Jahr im Umweltausschuss erfahren, wie die Eichhörnchenbrücke genutzt wird“, sagte Julian Emrich von der CDU. Seine Partei hatte die Idee für die Eichhörnchenbrücke in die politischen Gremien eingebracht.
Eichhörnchenbrücken: Übergänge dort, wo Häuser nichts versperren
Emrich sagte außerdem: „Wenn es funktioniert, dann gibt es viele weitere geeignete Orte in Bergedorf.“ Diese könnten beispielsweise entlang der B 5 im Bereich der Holtenklinker Straße oder der Brücke Ladenbeker Furtweg liegen wie auch am Curslacker Heerweg. Voraussetzungen: zwei gegenüberstehende Bäume und möglichst keine abgeschlossenen Gebäuderiegel.
Bei Looki-Chefin Vanessa Haloui ist die Freude über das Ja zum Pilotprojekt groß. Schließlich sind auch viele Eichhörnchen in der Station untergebracht – die aber hauptsächlich Igel beherbergt. Für diese stacheligen Gefährten startet Vanessa Haloui nun einen Aufruf: „Wir suchen dringend Menschen zum Auswildern von Igeln, die über einen großen Garten oder ein großes Grundstück verfügen.“
Looki Bergedorft fragt: Wer kann Igel auswildern?
In den vergangenen Monaten residierten vorübergehend 186 Igel zum Winterschlaf und Pflege in der Station. 46 davon konnten die Mitarbeiter wieder in die freie Natur entlassen. Doch für viele Tiere fehlte den Ehrenamtlichen sowohl Zeit als auch Platz.
Wer helfen möchte, muss auf einige Dinge achten: Ungeeignet sind beispielsweise Grundstücke mitten in der Stadt, die direkt oder nah an Hauptstraßen liegen. Auch Mähroboter sollen auf den Rasenflächen nicht zum Einsatz kommen, da sie Igel schwer verletzen können. Haloui bittet außerdem darum, dass sich die Grundstücksbesitzer auf eigene Kosten Futterstelle und Igelhaus anschaffen. Kontaktaufnahme mit Angabe der Anschrift nur über Whatsapp oder SMS an die Nummer 0163/625 12 55. Die Tierschützer rufen zurück.