Hamburg. Kay Schäding legte eine Bilderbuchkarriere hin, war 22 Jahre lang im Vorstand der Volksbank. Nun geht er in den Ruhestand.
Seine letzten Arbeitstage waren von viel Wertschätzung geprägt. Bevor Kay Schäding, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank eG, nach 47 Arbeitsjahren in den verdienten Ruhestand gehen durfte, haben die Mitarbeiter ihm eine große Abschiedstour mit vielen Überraschungen organisiert. An 17 Stationen von Bühnsdorf (bei Reinfeld) im Norden bis Kirchwerder im Süden musste der 64-Jährige diverse Aufgaben aus viereinhalb Jahrzehnten Banker-Leben bewältigen, etwa Kleingeld rollen und Tresore öffnen. Um sich danach in Reinbek vom Aufsichtsrat zu verabschieden.
Volksbank in Bergedorf eine feste Größe
Sein Büro hatte Kay Schäding im Bergedorfer Sachsentor, mit der Bille-Metropole verband ihn viel. Er blieb ihr auch treu, als die frühere Volksbank Stormarn unter seiner Ägide durch mehrere Fusionen immer mehr Gewicht gewann, der Firmensitz im Norden ausgebaut wurde. Das Ohr immer am Geschehen firmierte das Geldhaus schließlich im Bezirk wieder als Volksbank Bergedorf.
Nicht zuletzt ist Kay Schäding einer der Väter des vor 21 Jahren gemeinsam mit unserer Zeitung gegründeten Bürgerpreises. Auch dieser eine Erfolgsgeschichte – mit inzwischen mehr als 40 ausgezeichneten Alltagshelden.
Kay Schädling kam mit 42 Jahren in den Vorstand
1983 war Kay Schäding nach Ausbildung und ersten beruflichen Schritten nach Stormarn gewechselt. Es folgte eine Bilderbuchkarriere. Vizechef und dann Leiter der Kreditabteilung, Prokurist und Gesamtleiter des Kreditgeschäfts waren die Etappen, bevor Kay Schäding 1999 mit 42 Jahren in den Vorstand berufen wurde.
Nach Fusionen mit den Raiffeisenbanken Bad Oldesloe und Bargteheide sowie der Vierländer Volksbank steht die Volksbank Raiffeisenbank eG heute blendend da. Weitere Fusionen mit der Raiffeisenbank Ratzeburg und der Volks- und Raiffeisenbank Itzehoe und Norderstedt hat der Vater zweier erwachsener Kinder mit den anderen Vorständen vorangetrieben. Die Zusammenschlüsse werden voraussichtlich noch 2021 vollzogen, stimmen die jeweiligen Vertreterversammlungen zu. Obwohl er den Prozess gern bis zum Ende begleitet hätte, freue er sich nun, „das Ergebnis von außen erleben zu dürfen“.
Dividenden weit über dem Schnitt
Bei allen Macherqualitäten ist Schäding bodenständig geblieben, seine Tür stand Mitarbeitern und Kunden offen. Der Erfolg der Volksbank zeigte sich regelmäßig in Dividendenzahlungen an die Eigentümer, deutlich über dem Niveau anderer Genossenschaftsbanken. Mit hanseatischem Understatement wertete er solche Erfolge dann als „ordentliches Ergebnis“.
Angst vor Langeweile hat der zweifache Großvater nicht. Mit seiner Frau will er weiter an der Verbesserung seines Golf-Handicaps arbeiten und Erholung an der geliebten Nordsee suchen. „Und mit dem neuen Wohnmobil werden wir zusammen Deutschland und Europa erkunden, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zulassen.“