Hamburg. Nun steht es fest: Einmal wöchentlich soll der Bus am Bahnhof Station machen. Bergedorfs Politik begrüßt das - und fordert mehr.

Die Nachricht kam überraschend: Schon in der kommenden Woche soll am Lohbrügger Ausgang des Bergedorfer S-Bahnhofs der Hamburger Duschbus für Obdachlose einmal wöchentlich vorfahren. Das erklärte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast auf Anfrage von Simone Gündüz (SPD) dem Hauptausschuss in dieser Woche. Mit dem Hamburger Crowd-funding-Projekt „GoBanyo“ als Duschbus-Anbieter sei in einem zweiten Anlauf Einigkeit erzielt worden. Wasseranschlüsse sind an dem Standort noch von einem vor Jahren angeschobenen und dann gescheiterten Wochenmarkt vorhanden.

Die Bergedorfer Koalition aus SPD, Grünen und FDP freut sich darüber, dass es gelungen ist, den Duschbus nach Bergedorf zu bekommen und damit einen weiteren Baustein ihres Koalitionsvertrages umzusetzen, sagt Gündüz, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Ziel bleibe es aber, eine Tages- und Nachtaufenthaltsstätte für Obdachlose im Bezirk zu schaffen, damit die betroffenen Menschen einen sicheren Schlafplatzhaben, duschen und Wäsche waschen können.

Hamburger Duschbus für Obdachlose kommt nach Lohbrügge

Seit Dezember 2019 fährt der zum Duschbus umgebaute ehemalige Linienbus der VHH jede Woche täglich mehrere Orte in Hamburg an, um Obdachlosen eine Duschmöglichkeit zu geben. Heribert Krönker, sozialpolitischer Sprecher der Grünen: „Wir freuen uns über diesen ersten Schritt. Darüber hinaus gilt es, gerade angesichts der mit der Corona-Pandemie verbundenen besonderen Gefahren für Obdachlose kurzfristig Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, gegebenenfalls auch in derzeit ungenutzten Hotels.“ Mittelfristig verfolgen die Grünen das Ziel, dass nicht in erster Linie Notunterkünfte bereitgestellt werden, sondern dass Obdachlose in Wohnungen vermittelt und dort unterstützt werden.

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Rüdiger-Horst Bambach, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion: „Die Menschen, die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrückt werden, leiden oftmals sehr darunter, dass ihnen bei mangelnder Möglichkeit täglicher Hygiene die Würde verloren geht.“ Der Duschbus sei eine erste Verbesserung und ein guter Anfang. „Es muss aber auch weiter unser Ziel sein, niemanden in unserer Gesellschaft zu vergessen.“