Hamburg. Einmal im Monat gibt es einen virtuellen Rundgang durch den Kreißsaal und eine Fragerunde. Auch möglich: Die Anmeldung zur Geburt.

Es geht um Vertrauen, und das soll durchs Beantworten wichtiger Fragen aufgebaut werden: Wann darf ich in die Geburtswanne? Wie sieht der Kreißsaal aus? Und ganz wichtig: Sind die Hebammen nett? Fragen, die werdende Mütter stark beschäftigen und wichtig fürs Vertrauen kurz vor der Geburt des Kindes sind.

Im Bergedorfer Agaplesion-Bethesda-Krankenhaus kamen im Vorjahr 694 Babys trotz Corona zur Welt. Das Kriseninterventionsteam der Klinik erkannte bereits früh, wie folgenschwer und gefährlich sich die Pandemie auch auf den Krankenhausalltag auswirken könnte. Deshalb wurden die stets gut besuchten Infoabende für Schwangere schon Ende Februar 2020 abgesagt.

Neue Online-Lösung: Videokonferenz für Schwangere

Nun aber kommt die neue Online-Lösung per Videokonferenz. 25 Teilnehmerinnen können sich ab sofort für den kostenfreien Infoabend am Donnerstag, 28. Januar, anmelden. Der Ablauf: Nach einem virtuellen Rundgang durch drei Kreißsäle und zwei Vorbereitungsräume stellt Oberärztin Christiane Hälbig-von der Heide das Kreißsaalteam vor. Und dann beginnt der wohl wichtigste Teil für die Fastmütter: die Fragerunde.

Elementar scheint die Frage nach der Besetzung im Kreißsaal zu sein. „Das ist für werdende Mütter das Wichtigste“, sagt Hälbig-von der Heide, die seit 2008 im Bergedorfer Krankenhaus und seit 2012 als Oberärztin im Tagesdienst hauptsächlich in der Geburtshilfe tätig ist. Vielfach werde auch nach der Schmerzbekämpfung gefragt. Emotional sehr wichtig: Dürfen die Väter bei der Geburt dabei sein?

Das erlaubt das Bethesda trotz Corona-Gefahr weiterhin. Die Männer müssen dafür einen negativen Antigentest vorlegen, um bei „dem Wahnsinnsereignis“, wie Hälbig-von der Heide es sagt, dabei sein zu dürfen. Die 60 Jahre alte Oberärztin glaubt, dass das virtuelle Format funktioniert: „Das schafft Vertrauen, denn gerade beim ersten Kind haben Frauen schon Ängste, was genau auf sie zukommt.“

Videokonferenz jeden letzten Donnerstag im Monat

Eines hat sich auch trotz Corona nicht geändert: „Geburten sind immer eine Teamleistung, bei der vor allem die Hebammen bei der Entbindung die wichtigste Rolle übernehmen“, sagt Hälbig-von der Heide. Gewöhnlich holt die Hebamme das Kind zur Welt, zwei anwesende Ärzte greifen nur bei Komplikationen ein. Mutter und Kind könnten zwar derzeit aufgrund der angespannten Lage des Klinikpersonals nicht dauerhaft begleitet werden, aber Neueltern haben gemeinsam die Möglichkeit, das Familienzimmer zu buchen. Voraussetzung: ein negativer PCR-Schnelltest.

Ab sofort können sich interessierte Frauen, die ihre Partner mit vor den Bildschirm nehmen dürfen, per E-Mail aninfoabend@bkb.info anmelden. Zugangscode und Passwort für die Videokonferenz am Donnerstag, 28. Januar (Beginn 17.30 Uhr), werden gesondert verschickt. Dabei sein werden Oberärztin Hälbig-von der Heide und Hebamme Anna Marceddu. Das Videokonferenzformat ist für jeden letzten Donnerstag im Monat geplant, so lange die Gegebenheiten nichts anderes zulassen. Und: Auch zur Geburt können sich Mütter ab sofort per Videokonferenz anmelden. Näheres unter Tel. 040/725 54-16 40 und -16 41.