Die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg meldet 674 Geburten im vergangenen Corona-Jahr
Kreis Segeberg Ob die deutschlandweiten Beschränkungen im Corona-Jahr 2020 einen Baby-Boom bescheren, zeigt sich erst in den kommenden Monaten – auf die beliebtesten Vornamen 2020 hatte die Pandemie aber offenbar keinen Einfluss. Denn die vorderen Plätze belegen bundesweit als auch im Kreis Segeberg „alte Bekannte“.
Für die Stadt Norderstedt selbst existiert keine Liste der beliebtesten Vornamen, wie ein Sprecher der Stadt auf Anfrage des Abendblatts mitteilte. Denn ein Großteil der Kinder komme in den umliegenden Krankenhäusern zur Welt und werde dort registriert. Eine beliebte Anlaufstelle für werdende Eltern aus Norderstedt ist unter anderem die Paracelsus Klinik in Henstedt-Ulzburg, wo im vergangenen Jahr 674 Kinder geboren wurden. 2020 lieferten sich dort die Vornamen Emma und Mila ein Kopf-an-Kopf-Rennen, und müssen sich den ersten Platz teilen. Beide Vornamen wurden genau siebenmal vergeben. Lina landet auf dem dritten Platz. Bei den Jungen führt Fiete die Beliebtheits-Liste an. Theo und Leon folgen auf Platz zwei und drei. Bereits vor zwei Jahren war Fiete in der Liste nach oben geklettert. 2018 belegte er Platz drei , schaffte es 2019 jedoch nicht mehr unter die Top 20 - nun feiert der Name sein Comeback. Bei den Mädchen hatte im vergangenen Jahr noch Mia die Liste angeführt, gefolgt von Emma und Hanna, die dieses Jahr auf dem vierten Platz landete. 2020 ebenfalls gerne vergeben wurden die Namen Matilda und Mira sowie Ben, Emil und Erik.
Knapp ein Drittel der Eltern wollte es nicht bei nur einem Namen belassen. Die beliebtesten zweiten Vornamen fallen mit Sophie und Alexander wie bereits in den Vorjahren traditioneller aus. Marie und Maximilian folgen jeweils auf dem zweiten Platz.
Frischgebackene Eltern im Kreis Segeberg weichen damit deutlich vom deutschlandweiten Trend ab. Laut einer Prognose der Deutschen Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) haben Emil und Lena die besten Chancen auf den Spitzenplätzen zu landen. Emil schaffte es in Henstedt-Ulzburg gerade so auf Platz fünf, Lena hingegen erreichte nicht einmal die Top 20. Die GfdS hatte bisher jedoch nur Daten über die zwischen Januar und Oktober vergebenen Namen von knapp einem Dutzend Standesämtern aus ganz Deutschland ausgewertet. Die endgültige Liste folgt erst im Frühjahr. Zu einem wiederum abweichenden Ergebnis kommt Hobby-Forscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg, der jedes Jahr die beliebtesten Vornamen der Deutschen als einer der ersten ermittelt. Für das Jahr 2020 erfasste er knapp 180.000 Geburtsmeldungen aus 465 Städten Deutschlands. In seiner Statistik landen Noah, Ben und Matteo sowie Mia, Emilia und Hannah jeweils auf den vorderen Plätzen. In Schleswig-Holstein ist laut Bielefelds Statistik Emilia Spitzenreiterin, gefolgt von Mia und Ida. Bei den Jungennamen konnte sich Ben durchsetzen. Elias und Finn landen auf Platz zwei und drei.