Hamburg. Klimaschützer kündigen für Sonnabend mehrfache, kurzfristige Blockaden der Bergedorfer Straße an. Wiederholung geplant.

Es wird manchen Stau geben am Sonnabendnachmittag im Zentrum Bergedorfs. Ab 13 Uhr wollen die Klimaaktivisten von Extinction Rebellion (XR) den Verkehr auf der Bergedorfer Straße in Höhe der Fußgängerampel an der Bushaltestelle Mohnhof lahmlegen. Und zwar bis 16 Uhr mehrfach für jeweils einige Minuten.

"Wir wollen gezielt den Alltag der Menschen stören, um sie zum Nachdenken über den Klimaschutz zu bringen - und besonders über die Luftverschmutzung durch ihre privaten Pkw", sagt Stefan Gertz von der XR-Bezirksgruppe Bergedorf. Hintergrund der Aktion sei auch die Tatsache, dass die Corona-Pandemie Umweltthemen gerade so in den Hintergrund dränge, dass bereits Forderungen salonfähig würden, den Klimaschutz bis zur Erholung der Wirtschaft auszusetzen.

Klimaschützer planen Protestaktion und wollen Verkehr lahmlegen

"Wir wollen bei der Aktion mit den Menschen ins Gespräch kommen, gerade auch mit den Autofahrern", sagt Gertz, der zudem darauf setzt, dass sich Passanten spontan dem XR-Protest anschließen und später vielleicht die schon jetzt gut 50 Mitglieder große Bezirksgruppe Bergedorf verstärken. Für die Aktion erwartet er auch Unterstützung von anderen XR-Gruppen aus Hamburg und Umgebung.

Vor ziemlich genau einem Jahr hatten die Aktivisten schon einmal den Verkehr auf der vierspurigen Straße lahmgelegt. Damals fühlte sich der Fahrer eines Volvo SUV so provoziert, dass er im Stau plötzlich Gas gab und auf die Demonstranten zuhielt. Die Polizei stoppte ihn und verhängte ein Bußgeld.

Polizei hat die Aktion von Extinction Rebellion genehmigt

Auch jetzt ist die Aktion von der Polizei genehmigt. Innerhalb der drei Stunden darf XR die Straße bis zu fünfmal sperren. Und es bleibt nicht der einzige Klimaschutz-Protest an dieser Stelle: Auch für die nächsten zwei Sonnabende hat Extinction Rebellion bereits Störmanöver des Straßenverkehrs angemeldet.

Lesen Sie auch:

Neben dem Klimaschutz geht es XR übrigens auch um Veränderungen in der Politik. So fordert die weltweit aktive Initiative das Einberufen von Bürgerräten, die anstelle der Politiker über zentrale Fragen unseres Zusammenlebens bestimmen dürfen. Hintergrund ist ein tiefes Misstrauen in die Entscheidungen von Bundestag und Länderparlamenten.