Hamburg. Die aktuelle Baumfäll-Liste des Bergedorfer Bezirksamtes hat 217 Eintragungen. Bis zum 28. Februar muss die abgearbeitet sein.

Es ist wieder laut in den Parks und an den Straßen im Bezirk: Überall werden im Auftrag des Bergedorfer Bezirksamts schadhafte Bäume ausgelichtet– oder marode gleich ganz beseitigt. Exakt 217 Eintragungen umfasst die aktuelle Baumfäll-Liste , die bis zum 28. Februar abgearbeitet sein muss. Dann endet die Frist gemäß Bundesnaturschutzgesetz – übrigens auch für das Ansetzen der Säge auf privatem Grund.

Während Grundstücksbesitzer für alle Bäume ab einem Stammumfang von 75 Zentimetern, gemessen in 1,30 Meter Höhe, eine Genehmigung vom Bezirksamt brauchen, hat sich dessen Grünabteilung diese für ihre hölzernen Delinquenten bereits erteilt. Sie gelten fast alle als krank, morsch oder abgestorben, somit gefährlich für Passanten. „Der geringe Niederschlag im Sommer hat wie in den Jahren zuvor wieder zu vielen Trockenschäden geführt“, begründet Bergedorfs Grünchef Wolfgang Charles die erneut umfangreiche Liste, die er im jüngsten Umweltausschuss der Bezirksversammlung präsentierte.

Mehr als 200 Bäume werden bis Februar in Bergedorf gefällt

So muss auch mancher gut hundert Jahre alter Riese beseitigt werden. Darunter eine Eiche mit 2,70 Metern Stammumfang im Park am Gojenbergsweg, eine Kastanie mit 2,80 Meter sowie ein Ahorn mit 2,40 Meter Umfang am Schloss und eine Lärche mit sogar 3,35 Metern auf dem Friedhof.

An den Straßen wird es die mächtige Kastanie an der Ecke Justus-Brinckmann-Straße und Hermann-Löns-Höhe erwischen, ebenso eine 2,45-Meter-Eiche an der Mendelstraße 39 und eine Linde mit fast 2,30 Meter Stammumfang an der Stormarnhöhe 35. Mächtig geholzt wird an der Ecke Ladenbeker Furtweg/Moosberg, wo das Bezirksamt gleich 21 „absterbende Fichten“ beseitigen lässt.

Zudem trifft es die 30 Jahre alte Hainbuchenallee in Neuallermöhe-West: Am Fuß- und Radweg, der den Stadtteil als Diagonale durchzieht, sind sechs der Hainbuchen abgestorben – vermutlich als Folge der Dürresommer.

Platanen auf der Serrahnstraße werden vom Hang entfernt

Umfangreiche Arbeiten sind an der Bergedorfer Straße zwischen Krusestraße und Lohbrügger Landstraße geplant. Hier werden diverse Bäume vom Hang entfernt. Sie gelten als krank oder absterbend und drohen mittelfristig auf die Fahrbahn zu stürzen.

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Gar nicht krank, aber trotzdem auf der Baumfäll-Liste stehen sämtliche Platanen auf der Serrahnstraße am Bergedorfer Hafen. Sie müssen für die Umgestaltung der alte Kaistraße weichen, sobald die Bauarbeiten am mittlerweile fast fertiggestellten Woolworth-Gebäude beendet sind. Es handelt sich um insgesamt 19 gesunde Bäume beiderseits des historische Hafenkrans mit Stammumfängen von 80 Zentimeter bis 1,50 Meter, gemessen in 1.30 Meter Höhe.

Wann genau sie fallen und damit auch den Blick auf die Gebäude freigeben, steht noch nicht fest. „Das hängt am Baufortschritt“, verweist Wolfgang Charles auf die Erläuterungen in der Liste: „Fällzeitpunkt bis Ende Februar oder ab Oktober 2021 – je nach Planungsstand“, ist dort zu lesen. Und: „Ersatzpflanzungen erfolgen.“