Bergedorf. Die Tage vom Haus im Park in Bergedorf sind gezählt. Die Umbauten für das Begegnungszentrum und das Hospiz sind ab 2022 möglich.

Die Tage vom Haus im Park sind gezählt. Bergedorfs Politik hat grünes Licht gegeben zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für die attraktive, 1,2 Hektar große Fläche in bester Villengebietslage. Es soll die künftige Kombination aus Hospiz und dem bereits angelaufenen „Begegnungszentrum im Park“ des gleichnamigen Vereins sichern. Dazu gehört der Abriss des Theatersaals, die Erweiterung der Gastronomie und der Physikalischen Therapie sowie der Bau von Wohnungen für „Menschen in besonderen Lebenslagen“.

„Wir wollen das Verfahren jetzt einleiten, um für die künftigen Projekte auf dem Areal pünktlich eine Rechtsgrundlage zu schaffen“, warb Baudezernent Uwe Czaplenski im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung. Und er fand Gehör: Einstimmig votierten die Vertreter aller sechs Fraktionen für den Start des Verfahrens. Läuft es im üblichen Zeitrahmen, wäre der Bebauungsplan pünktlich zum Umzug vom Haus im Park ins neue Körber-Haus in der ersten Jahreshälfte 2022 fertig.

Pläne für Begegnungszentrum Haus im Park und Hospiz gehen voran

Bisher handelt es sich bei dem Grundstück, das außer dem Haus im Park auch die einstige Tierarztpraxis an der Lamprechtstraße und die 1896 gebaute Kufeke-Villa an der Ecke Sichter umfasst, laut Baustufenplan von 1957 noch um eine „Fläche für Schulzwecke“. Auch wenn Bergedorf wegen seiner rasant wachsenden Bevölkerungszahl einen hohen Bedarf an zusätzlichen Schulen hat, sieht das Bezirksamt dort „die Entwicklung eines Schulstandorts als nicht realistisch“ an, wie es im Antrag ausführt.

Begründung: Mit dem Haus im Park gebe es an dieser Stelle bereits seit Mitte der 1970er-Jahre eine sogenannte Gemeinbedarfsnutzung. Nichts anderes würden in Zukunft zwar auch die beiden neuen Institutionen machen. Trotzdem sollten sie mit dem neuen Bebauungsplan abgesichert werden.

Auf Villen-Grundstück soll ein „allgemeines Wohngebiet“ entstehen

Kritik von der CDU gab es am Hospiz: „Es gibt bisher nur einen Grundsatzbeschluss der Bezirksversammlung, endlich ein Hospiz nach Bergedorf zu holen. Aber das muss nicht unbedingt auf diese Fläche ziehen“, sagte Baurechtsexperte Julian Emrich. Er forderte, dass die Infinitas-Kay-Stiftung als möglicher Betreiber eines Hospizes auf dem Areal ihre Pläne „zeitnah“ noch mal der Politik vorstelle.

Tatsächlich gibt es bisher etliche Überschneidungen ihrer Pläne mit den Neubauvorhaben des Vereins „Begegnungszentrum im Park“, bestätigte das Bezirksamt. Es hat beide Projektträger bereits aufgefordert, ihre Pläne vorzulegen und räumlich abzustimmen, damit sie dann „unabhängig voneinander entwickelt werden können“.

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Nicht betroffen von diesen beiden Projekten, wenn auch Teil des Bebauungsplanverfahrens, ist die bereits vor Jahren zu Eigentumswohnungen umgebaute Villa des einst deutschlandweit bekannten Bergedorfer Trockenmilch-Produzenten Johann Rudolph Kufeke (1863-1938). Aus ihr und dem parkähnlichen Grundstück soll nach dem Willen des Bezirksamts ein „allgemeines Wohngebiet“ werden.