Bergedorf. Jungkoch entscheidet sich bewusst für Selbstständigkeit und will das Restaurant für alle Bergedorfer öffnen.
Ausgebildet in einem renommierten Haus startet der junge „Chef de Cuisine“ nun im Haus im Park voll durch: Jan Zwicke übernimmt zu Anfang März die Gastronomie am Gräpelweg – und zaubert aus dem „Café im Haus im Park“ das neue „Restaurant im Park“ mit 91 Plätzen. Was dahinter steckt: Körber-Stiftung und der Verein Begegnungszentrum im Park (BiP) konnten sich auf die Nachnutzung eines weiteren Teils des Hauses einigen. 2021 will die Stiftung ins neue Körber-Haus umziehen wird.
Der neue Küchenchef und Restaurantleiter wird auch das Angebot modifizieren. Die Kern-Öffnungszeit bleibt zwischen 10 und 17 Uhr. Dabei sind Kleinigkeiten wie Salate, Suppen oder Süßspeisen dauerhaft im Programm. Zudem soll ein täglich wechselnder Mittagstisch von 11.30 bis 14 Uhr angeboten werden (kalkuliert wird mit zunächst täglich 50 Essen). Das neue Angebot richtet sich nicht nur an Haus-, sondern an alle Gäste.
Gesünderes, aber auch lokaleres Essen
Currywurst neben Gemüse-Quiche, Eintopf neben Couscous: „Mein Motto: eine gute Küche für wenig Geld bieten“, verspricht Jan Zwicke. Preislich soll das Mittagessen die 10-Euro-Grenze nicht überschreiten. Und künftig muss der Mittagstisch nicht mehr vorbestellt werden.
Dafür soll das Essen nachhaltiger, leichter, gesünder, lokal und saisonal werden. Das kommt sicher nicht nur bei Silke Roddewig, Therapieleiterin im BiP, richtig gut an: „Zu einem Haus der Gesundheit gehört gutes Essen.“
Ausgelernt an der Elbchaussee
Der „Neue“ will auf deutsche Küchenkreationen mit internationalen Einflüssen aus dem afrikanischen und asiatischen Raum setzen. Abwechslung garantiert: „Die Karte wird sich allgemein und mehrfach in der Woche ändern.“
Die Qualifikation, um all dies kulinarisch auch zu bewältigen, besitzt der 24-Jährige: Zwicke hat im Fünf-Sterne-Hotel „Louis C. Jacob“ an der Elbchaussee gelernt. Doch diese Welt war ihm irgendwann zu eng: „Da kocht man für eine begrenzte Anzahl an Menschen.“
Wer allein kommt, muss nicht allein bleiben
Diese Chance musste er nun nutzen: „Ich hatte auch andere Jobangebote, doch ich wollte mich selbstständig machen“, sagt Zwicke, Sohn von Silke Roddewig und außerdem Gesellschafter in der BiP gGmbH. Und: Die bisherige Café-Chefin Martina Steffen verabschiedet sich nach 14 Jahren am 21. Februar in den Ruhestand. Der Betrieb wird dann nach kurzem Umbau neu eröffnet – mit einem signifikanten Möbelstück: dem Küchentisch gegen Alterseinsamkeit. „Da können Gäste, die allein zum Essen kommen, neue Kontakte knüpfen“, weiß Silke Roddewig,
Auch Susanne Kutz (Chefin Haus im Park) freut sich auf neue Genüsse: „Wo Menschen sich begegnen, gehört auch ein gastronomisches Angebot hin.“