Hamburg. Ein Ziel von Rot-Grün ist es, den Hamburger Hauptbahnhof zu entlasten. Auch der neue Stadtteil Oberbillwerder würde profitieren.

SPD und Grüne setzen sich in Hamburg mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dass am Bahnhof Bergedorf künftig wieder regelmäßig Fernzüge halten. "Eine Ausweitung des Fernverkehrsangebotes am Bahnhof Hamburg-Bergedorf könnte sowohl die S-Bahn-Strecke Bergedorf als auch den Hamburger Hauptbahnhof effizient entlasten", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Am Bahnhof in Bergedorf hält momentan nur dreimal am Tag ein Fernzug, die anderen ICE- und Intercity-Züge fahren ohne Stopp an dem Bahnhof vorbei. "Es macht wenig Sinn, dass Reisende nach Berlin erst von Bergedorf zum Hauptbahnhof fahren müssen, um dann wieder zurückzufahren", sagte Martin Bill, Verkehrsexperte der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Auch die Entwicklung des neuen Stadtteils Oberbillwerder mit bis zu 15.000 Einwohnern sowie 5000 Arbeitsplätzen spreche dafür. "Wir wollen Verkehre auf die Schiene verlagern", so Bill. "Dazu braucht es aber auch komfortable Fernreisemöglichkeiten ohne zeitintensive An- und Abreise zu beziehungsweise von einem entfernten Fernzugbahnhof.“

ICE-Stopps in Bergedorf: Bewohnern zeitraubende Umwege ersparen

Der Entwurf des für 2030 angestrebten sogenannnten Deutschland-Taktes der Bundesregierung sieht vor, dass am Bahnhof Hamburg-Bergedorf und in Büchen zweistündlich alternierend ein Fernzug hält. "Die Regierungsfraktionen wollen sich dafür einsetzen, dass die Pläne der Bundesregierung beibehalten und möglichst zeitnah umgesetzt werden", heißt es in der Mitteilung von SPD und Grünen.

Bergedorf sei auf gute und zuverlässige Verkehrsanbindungen angewiesen, sagte auch Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion. "Das gilt auch für den Fernverkehr. Mit unserem Einsatz für die Verankerung Bergedorfs im Deutschlandtakt können wir eine weitere Entlastung der S-Bahnstrecke nach Bergedorf und des Hauptbahnhofs erreichen, weil Reisende nicht mehr den Weg zum Hauptbahnhof antreten müssen." So könnten Bergedorfern zeitraubende Umwege erspart bleiben.