Am Schleusengraben in Bergedorf sollen 450 neue Wohnungen sowie ein Nahversorgungszentrum mit Markthalle entstehen. Das Investitionsvolumen liegt bei 120 Millionen Euro.

Bergedorf. Es gehört zu einem der zehn größten Bauprojekte Hamburgs: Auf einer Fläche von etwa 52.000 Quadratmetern sollen am Weidenbaumsweg in Bergedorf 450 neue Wohnungen und ein Nahversorgungszentrum entstehen. Am Mittwoch stellte Hans-Werner Maas, einer der Investoren und Grundstückseigentümer, das Vorhaben der Öffentlichkeit vor. „Wenn alles gut läuft, dann kann der Bau Ende 2014, Anfang 2015 beginnen“, sagte er. Das Investitionsvolumen soll bei 120 Millionen Euro liegen.

Das Projekt unter dem Namen „Wohnen am Weidensteg“ ist eines von drei Wohnungsbauvorhaben in der unmittelbaren Nachbarschaft. In den kommenden Jahren soll rund um den Schleusengraben ein Quartier mit insgesamt etwa 1000 Wohnungen entstehen. Das Areal zählt damit gegenwärtig zu den zehn größten Bauvorhaben der Hansestadt. Dazu gehören beispielsweise die Neue Mitte Altona mit 3500 Wohneinheiten und das Wohnen am Baakenhafen in der HafenCity mit 1800 Einheiten.

Bis das Bauprojekt in Bergedorf umgesetzt werden kann, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. Zwar gilt für das brachliegende Fabrikgelände der ehemaligen Hanseatischen Motoren-Gesellschaft (HMG) bislang ein Bebauungsplan aus dem Jahr 2009, der Wohnbebauung zulässt, aber nicht in diesem Umfang.

„Aus diesem Grund müssen wir einen neuen Bebauungsplan aufstellen. Nächste Woche wollen die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses darüber beraten“, sagte Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast (SPD). Er ist jedoch zuversichtlich, dass die Politik dem Projekt zustimmen wird: „Das Vorhaben ist gut für den Wohnungsbau, gut für die Wegeverbindung entlang des Schleusengrabens und gut für die Nahversorgung.“ In dem historischen HMG-Gebäude mitten im Wohngebiet soll eine attraktive Markthalle mit einem bis zu 3000 Quadratmeter großen Supermarkt und einem Drogeriemarkt entstehen. Auch Arztpraxen und ein Veranstaltungsraum sind dort geplant.

Ein weiteres Hindernis für das Vorhaben könnte die Kontamination des ehemaligen Fabrikgeländes darstellen. „Der Boden hat aber nur die übliche Belastung wie es sie auch in vielen anderen Hamburger Gebieten gibt“, sagte Maas. In Absprache mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt will der 50-Jährige eine gründliche Flächensanierung vornehmen lassen.

Für Maas und Gerhard von Raffay vom gleichnamigen Hamburger Autohaus ist “Wohnen am Weidensteg“ das erste Wohnbauprojekt. Weitere sollen jedoch folgen, zum Beispiel neben dem Elbe Einkaufszentrum in Osdorf: „Wir wollen uns verstärkt für die Entwicklung von Wohnraum in Hamburg einsetzen.“