Am Wochenende schwammen Hunderte Kadaver an der Wasseroberfläche eines Sees. Ursache dafür wird nun näher untersucht.
Hamburg. Nur wenige Monate nach dem großen Fischsterben im Eichbaumsee , schwammen auch in dem Be- und Entwässerungsteich an der Ochsenwerder Landstraße 33 massenweise Kadaver an der Wasseroberfläche. Am Wochenende verendeten in dem 800 Quadratmeter großen Brack schätzungsweise 700 Fische, wie die "Bergedorfer Zeitung" am Montag berichtete. Es waren die Anwohner, die mit Keschern viele der Fische, darunter 40 Zentimeter lange Hechte, aus dem Wasser geholt haben. Nachdem sie die Tiere verbuddelt hatten, riefen sie die Feuerwehr.
Diese rückte an, um den See, der teilweise in Privatbesitz ist, zu belüften, ihm also frischen Sauerstoff zuzuführen. "Das geschieht, indem fein zerstäubtes Wasser mit einem Sprühstrahl den See gelassen wird", so Feuerwehrsprecher Manfred Stahl. "Durch die vergrößerte Wasseroberfläche kann mehr Sauerstoff gebunden werden." Ob mit dieser Maßnahme allerdings die wirkliche Ursache für das Fischsterben bekämpft wurde, ist noch unklar.
Die Experten, die am Wochenende vor Ort waren, halten es jedoch für wahrscheinlich. "Bei warmen Temperaturen und geringem Wasserdurchfluss sinkt der Sauerstoffgehalt in den Gewässern", sagt Andreas Aholt, Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf. "Wir werden aber mit den zuständigen Experten beim Bezirksamt andere mögliche Ursachen diskutieren und die Situation weiter beobachten." Die Anwohner seien trotz des unschönen Anblicks entspannt mit der Lage umgegangen. Wirklich ungewöhnlich sei das Phänomen schließlich nicht. Dass in den Sommermonaten der Sauerstoffgehalt so stark abfällt, dass Fische sterben, könne ab und zu mal vorkommen. "So ein großer Bereich ist jedoch ungewöhnlich", so Andreas Aholt.