Das Bergedorfer Bezirksamt macht familienfreundliche Personalpolitik. Dafür wurde es jetzt von der “Hamburger Allianz für Familien “ausgezeichnet.

Hamburg. Familie oder Karriere? Für was soll man sich entscheiden? Viele Berufstätige müssen sich mit dieser Frage beschäftigen und kommen oft zu keinem befriedigenden Entschluss. Das Bergedorfer Rathaus zeigt mit seinen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnittenen Arbeitsmodellen, dass es möglich ist, die scheinbar unvereinbare Grätsche zwischen Familie und Beruf zu schließen. Als erstes Bezirksamt Hamburgs wurde es jetzt für familienfreundliche Arbeitsmodelle mit dem Hamburger Familiensiegel ausgezeichnet.

"Wir bieten unseren Mitarbeitern zahlreiche Optionen, die es zulassen, Privates und Berufliches parallel zu meistern", sagt Personalentwicklerin Ute Walther vom Bezirksamt Bergedorf. Unter anderem stelle das Rathaus seinen Mitarbeitern sogenannte Arbeitskonten zur Verfügung. Diese ermöglichen es, Arbeitszeit anzusparen und diese dann bei Bedarf – im Falle eines kranken Kindes zum Beispiel – einzulösen.
Die Angestellten beim Bezirksamt Bergedorf haben auch die Möglichkeit alternierender Tele-Arbeit. Das heißt, sie können von zu Hause aus arbeiten und müssen lediglich eine bestimmte Stundenanzahl vor Ort präsent sein. Noch mehr Zeit für sich oder die Familie haben Angestellte des Rathauses, wenn sie im Rahmen eines sogenannten Sabbaticals ein ganzes Jahr Pause einlegen.

Zurzeit sind circa 150 Frauen und 25 Männer von den insgesamt 552 Beschäftigten familiengerichtet. Davon wiederum arbeiten 144 Frauen und 23 Männer in Teilzeit. "Wir versuchen gemeinsam mit unseren Mitarbeitern Vereinbarungen zu treffen, die die Bedürfnisse beider Parteien zufriedenstellen", erklärt Ute Walther.

Das Angebot der Mitarbeiter des Bezirksamts im Bergedorfer Rathaus hat die "Hamburger Allianz für Familien", eine Initiative des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, der Handelskammer Hamburg und der Handwerkskammer Hamburg, überzeugt. "Das Rathaus zeigt, dass es familienfreundlich aufgestellt ist und dass Spielräume aktiv ausgenutzt werden", sagt Oliver Klessmann, Sprecher der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Mit der Hamburger Auszeichnung sollen auch andere Firmen animiert werden, ihre Arbeitsbedingungen zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern, so Klessmann.

Im Bergedorfer Rathaus scheint man jedenfalls mit seiner Personalpolitik bereits auf dem richtigen Weg. "Die Mitarbeiter fühlen sich sehr wohl", sagt Personalentwickerin Ute Walther. "Wir würden uns wünschen, dass auch andere Unternehmen durch den an uns verliehenen Preis angespornt werden, familienfreundlicher zu werden."