Altengamme. Bezirksamt Bergedorf möchte die Verantwortung für das Naturbad Altengamme abgeben. Unklar ist noch, wie teuer die Sanierung wird.
Im Sommerbad Altengamme soll im nächsten Jahr wieder geplanscht und gebadet werden. „Das stellt keiner in Abrede“, betont Ulf von Krenski. Wenn es nach Bergedorfs Vize-Bezirksamtsleiter geht, muss die Verantwortung für das Naturbad am Horster Damm aber nicht weiter in Händen der Bergedorfer Verwaltung liegen. Ohnehin sei der Betrieb eines Schwimmbads durch ein Bezirksamt die Ausnahme, so von Krenski. Er wirbt daher schon länger dafür, dass sich nach dem Vorbild des Sommerbads Farmsen, das seit 1988 von einem Verein betrieben wird, auch in Altengamme ein Trägerverein gründet. Nun würden konstruktive Gespräche in diese Richtung laufen: „Wir sind da dran“, sagt Ulf von Krenski, der weiterhin für zielorientierte Lösungsvorschläge und Gespräche offen sei.
Im Naturbad Altengamme sollen Kunststoff-Spundwände eingezogen werden
Bevor das Bad aber wieder öffnen kann, stehen noch dringende Sanierungsmaßnahmen an, denn aufgrund schwerer Schäden an der Spundwand blieb es diesen Sommer geschlossen. Die Politik hatte sich im September für die aufwendigste und zugleich teuerste Variante ausgesprochen, bei der an allen Seiten des Beckens, sowohl im Nichtschwimmer- als auch im Schwimmerbereich, neue Spundwände aus Kunststoff eingezogen werden würden. So wolle die Politik verhindern, dass in den kommenden zehn bis 20 Jahren erneut hohe Pflege- und Folgekosten entstehen.
Für die Sanierung des Beckens wird auf Fonds der Bürgerschaft gehofft
Krankheitsbedingt habe sich die Kostenvergleichsrechnung des Gutachters verzögert, berichtet Ulf von Krenski. Sie soll aber bald nachgeliefert werden, sodass der Regionalausschuss im November über eine Sanierungsvariante entscheiden soll. Für die Sanierung von Pumpe und Brunnenschacht konnten Mittel aus 2020, die damals nicht vollständig abgerufen wurden, übertragen werden, berichtet von Krenski, der bei der Sanierung des Beckens auch auf den Sanierungsfonds der Bürgerschaft hofft.
Heribert Krönker (Grüne) und Laura Wohnrath (SPD) seien nach eigener Auskunft zuversichtlich, dass das Thema Sommerbad im Senat ernstgenommen werde und bei den derzeit laufenden Haushaltsberatungen Beachtung finden würde. Oppositionsvertreter Jörg Froh (CDU) konnte trotzdem nicht verstehen, warum der Antrag seines Parteikollegen und Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Gladiator, der für den Erhalt des Sommerbades warb, Anfang September kommentarlos in der Bürgerschaft abgelehnt worden war. „Damit hätte man ja auch mal ein Signal setzen können“, so Jörg Froh.