Hamburg. Nahe Bielefeld hatte sich am Sonnabend eine grausame Tat ereignet. Ermittler bekamen TikTok-Video zugespielt. Nun ist ein Verdächtiger in Haft.

Nach einem Tötungsdelikt nahe Bielefeld hat sich ein 31-jähriger Mann am Dienstag auf einer Hamburger Polizeidienststelle gestellt. Ihm wird vorgeworfen, am vergangenen Sonnabend in Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) seine 20 Jahr alte Ehefrau getötet zu haben. Sie war schwanger.

An jenem Tag (7. Dezember) hatte sich ein Angehöriger gegen 13.50 Uhr bei der Polizei Bielefeld gemeldet und von einer weiblichen Leiche berichtet. Als die Beamten die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus betraten, fanden sie dort tatsächlich den Leichnam der jungen Frau. Sie lag tot in einer Badewanne.

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Eine Obduktion ergab, dass sie durch stumpfe Gewalt und durch Ertrinken gestorben ist. „Dringend tatverdächtig ist ihr 31 Jahre alter Ehemann“, hieß es in einer Mitteilung der Bielefelder Ermittler am Montag.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: „Die Frau war etwa im vierten Monat schwanger.“ Davon ausgehend, dass der Mann von dieser Schwangerschaft wusste, sei ihm auch der Tod des Ungeborenen zur Last zu legen, erklärte er. Ob in der Schwangerschaft ein Grund für die Gewalttat liege, sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Nach brutaler Tat in Bad Salzuflen: Polizei bekommt ein TikTok-Video zugespielt

Die Beamten waren mithilfe eines Fotos und einer Personenbeschreibung an die Öffentlichkeit gegangen, um den Mann zu fassen. Und dies zeigte Wirkung.

Unter anderem bekamen die Ermittler ein TikTok-Video zugespielt. Vonseiten der Polizei hieß es, dass der Clip echt sei. Man gehe davon aus, dass es sich „bei der Person im Video mit hoher Wahrscheinlichkeit um den gesuchten Tatverdächtigen handelt“. Darin soll der Afghane die Tat bestreiten und angeben, die Frau sei eines natürlichen Todes gestorben. Das Material wird momentan noch amtlich übersetzt und genauer ausgewertet.

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Am Dienstag stellte sich der 31-Jährige mit seinem Anwalt auf einer Hamburger Wache. Er schweigt zu den Vorwürfen. Ein Richter am Amtsgericht Detmold erließ einen Haftbefehl gegen ihn wegen des Verdachts auf „Totschlags in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch“. Inzwischen wurde er von Hamburg nach Detmold übergeführt. Die Ermittlungen laufen weiter.