Hamburg. Polizisten stellen mehrere Wohnungen in der Region auf den Kopf. Sieben Männer im Fokus der Ermittler, ein Verdächtiger festgenommen.
Zahlreiche Polizisten haben am Dienstag die Wohnungen von sieben Männern in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchsucht. Die Verdächtigen sollen Teil einer Pkw-Betrügerbande sein, teilte die Polizei Hamburg am Mittwoch mit.
Ihnen wird vorgeworfen, zehn Autos manipuliert, deren Papiere gefälscht und dann mit hohen Gewinnen verkauft zu haben. Auch Luxuskarossen sollen darunter gewesen sein.
Razzia bei Tacho-Betrügern in Hamburg: Bande soll Luxusautos manipuliert haben
Die Männer, die im Fokus der Ermittler stehen, sind zwischen 20 und 73 Jahre alt (20, 22, 34, 41, 56, 68 und 72). Sie sollen zwischen September 2022 und Juni dieses Jahres vier Mercedes- und drei VW-Modelle über das Internet angekauft haben, zudem besorgten sich die mutmaßlichen Täter einen Skoda, einen BMW und einen Porsche.
Nach dem Kauf sollen sie die Wegstreckenzähler manipuliert haben, sie sollen also beim Kilometerstand der Autos getrickst und dann behauptet haben, die Fahrzeuge seien weniger Strecke gefahren, als es der Wahrheit entspricht. Gemeinhin nennt man diese Betrugsmasche auch „Tacho zurückdrehen“, weil im Tachometer auch der Kilometerzähler (Hodometer) verbaut ist.
Darüber hinaus soll die Gruppe auch die TÜV-Nachweise gefälscht haben. Dann wurden die Autos wieder „gewinnbringend“ verkauft.
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Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) kamen den Männern auf die Schliche. Am Dienstagmorgen folgten dann die Durchsuchungen in den Hamburger Stadtteilen Wilhelmsburg, Altona-Nord, Bahrenfeld und in der Neustadt. Außerdem stellten die Beamten auch Wohnungen im niedersächsischen Soderstorf (Landkreis Lüneburg) und in Glinde (Kreis Stormarn) auf den Kopf.
Der Hamburger Polizeisprecher Sören Zimbal sagte: „Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Beamtinnen und Beamten mutmaßliche Beweismittel, unter anderem ein Kfz-Auslesegerät und Verkaufsunterlagen, sicher.“ Außerdem trafen die Polizisten in zwei Wohnungen in der Neustadt und in Wilhelmsburg auf zwei Männer und eine Frau, die sich illegal in Deutschland aufhielten: Ihre Daten wurden aufgenommen, und sie erhielten eine Meldeauflage.
Polizei Hamburg bringt einen 56-jährigen Verdächtigen nach Razzia ins Gefängnis
Sechs mutmaßliche Mitglieder der Bande durften nach den Razzien wieder ihrer Wege gehen. Ein 56 Jahre alter Mann aus Serbien wurde festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Die Stadt Duisburg (Nordrhein-Westfalen) hatte ihn zur Abschiebung ausgeschrieben.
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Die Ermittlungen des Hamburger LKA und der Staatsanwaltschaft wegen des „Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs“ laufen weiter.