Themen: HSV-Niederlage +++ Wahlen im Frühjahr +++ Kampf der Kanzlerkandidaten

Wenig Ehrgeiz

8.11.: 1:3! HSV erlebt Debakel in Braunschweig und ist sprachlos

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Ergebnis, denn jetzt ist endlich deutlich geworden, dass der HSV in der 2. Liga viel mehr Geld verdienen kann, sodass ein Aufstieg absolut vermieden werden soll. Aber das die Spieler so wenig Ehrgeiz zeigen und dafür auch noch überaus fürstlich belohnt werden (gerne würde ich als arbeitender Rentner für so wenig Leistung auch so viel Unterstützung erhalten), dieses zeigt eigentlich, dass die wahren Verlierer die standhaften Fans sind … sie tun mir wirklich leid. Schwenken wir um und freuen uns auf das Engagement von St. Pauli! Die dortige Leidenschaft gehört unterstützt zu werden. Nur nicht der HSV? Das neue Motto?

Volker Behning

Zack, die nächste Niederlage

Für zu leicht befunden, abtreten! Steffen Baumgart ist sicherlich ein Sympathieträger, originell, mit seiner Mütze und seiner One-Man-Show an der Seite. Trotzdem vergeigt er regelmäßig, und ich bin mal gespannt, wie oft er noch randarf. Sein Kader ist außergewöhnlich breit und gut aufgestellt. Trotzdem hat man das Gefühl, er hat keinen wirklichen Plan und stümpert vor sich hin. Er weiß gar nicht, was er mit den ganzen Spielern anfangen soll. Hangelt sich von Partie zu Partie. Probiert und probiert. Der Mannschaft fehlt jegliche Leidenschaft und jegliches Feuer. Mal sehen wie lange Stefan Kunz das noch zulassen kann.

Thomas Börnchen

HSV, und nun?

Der Trainerwechsel während der letzten Saison sollte in erster Linie für mehr defensive Stabilität sorgen und im offensiven Bereich die Philosophie des neuen Trainers Baumgart übernehmen. Man hatte Verständnis dafür, dass der erhoffte Erfolg (Aufstieg) ausblieb, weil der Wechsel erst spät in der Saison erfolgte. Und jetzt, nach einer kompletten Vorbereitung im Sommer unter neuer Leitung, mit diversen Transfers, einem neuen Sportchef und einer Kadergröße, die in der Liga ihresgleichen sucht, spielt die Mannschaft den schlechtesten Fußball seit dem Abstieg. Mehr Gegentore als unter Trainer Walter, eine komplett überforderte Abwehr, unter defensiver Stabilität wird offensichtlich ein hilfloses Ball-hin-und-her-Geschiebe in der eigenen Hälfte oder Rückpässe auf den Torwart verstanden, die Offensive ein laues Lüftchen. Nichts ist mehr vom offensiven Feuerwerk, welches wir zeitweise in den letzten drei Jahren erlebten, übrig geblieben. Spieler mit herausragenden Offensivqualitäten wie Pherai oder Jatta sitzen auf der Bank. Was denkt sich dieser Trainer eigentlich ?

Paul Meier

Verantwortung der Grünen

3.11.: Landesparteitag der Grünen zwischen Aufbruch und Krisen

Nicht nur Olaf Scholz, auch die Grünen werden ihrer Verantwortung heute nicht gerecht. Die Grünen waren Zeugen des beispiellosen Verrats, den Olaf Scholz am Grundgesetz begangen hat, indem er am 6. November einen Bundesminister mit der Schuldenbremse erpresst und daraufhin entlassen hat. Dies nicht klar zu benennen, ist verantwortungslos. Nicht auf schnellstmögliche Neuwahlen hinzuwirken, ist ebenso verantwortungslos. Solange die Grünen nicht ihre Minister zurückziehen, auf Stellung der Vertrauensfrage drängen und für den Fall, dass Olaf Scholz selbst dann noch an seinem Amt festhalten sollte, mit CDU und FDP ein konstruktives Misstrauensvotum anstrengen, können die Grünen nicht glaubwürdig schnelle Neuwahlen fordern.

Ludwig Wegmann

Wie lange kann sich Scholz noch halten?

12.11.:  Zwei Wahlen im Frühjahr – schadet das der SPD in Hamburg?

Nun schießen sich alle auf Olaf Scholz ein. Jahrelang forderten die Medien von ihm, dass er Führungsstärke zeigt und auf den Tisch haut. Tut er es endlich (unbestritten viel zu spät), werden Spott und Häme über ihn ausgeschüttet. Kein Wort über das schäbige Verhalten der FDP, die von Anfang an jedes Vorhaben, das nicht in ihrem Interesse lag, hintertrieben hat. Angefangen bei Frau Strack-Zimmermann (einer Frau mit dem Gebaren eines alten weißen Mannes) mit ihrem Kriegsgeheul und Lieblingswort Taurus bis hin zum unseligen und kleinkrämerischen Festhalten an der Schuldenbremse durch Herrn Lindner. Zur Erinnerung: Er hat mit seinem Amtseid geschworen, Schaden vom Deutschen Volk fernzuhalten. Diesen Eid hat er meiner Meinung nach mehrfach gebrochen, nur um sein eigenes Ego zu befriedigen. Olaf Scholz hätte vor Jahren auf Herrn Lindner hören sollen, als der sagte: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“. Bei dem Gedanken, dass sich nach der nächsten Wahl Friedrich Merz im Kanzleramt breitmacht, wird mir angst und bange. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass Olaf Scholz auf eine erneute Spitzenkandidatur verzichtet und den Weg für Boris Pistorius frei macht. Aber das wird wohl nur ein frommer Wunsch bleiben.

Michael Brockhöft-Kahnert

Fehlerkultur nicht vorhanden

11.11.: Fegebank: „Bin bereit, Erste Bürgermeisterin zu werden“

Die Philosophie von Katharina Fegebank greift zu kurz. Zum einen gibt es bei den Hamburger Grünen immer noch das strategische Defizit, dass die Partei nur in einigen bestimmten Stadtteilen stark vertreten ist und sich zum Beispiel anders als die SPD gerade in den ärmeren Kiezen südlich der Elbe wie auf der Veddel häufig nur sehr selten bei den Menschen blicken lässt. Zum anderen stellt sich bei einer Partei, die schon so lange im Senat mitregiert, auch die Frage nach den Dingen, die nicht so gelungen sind und wo es noch erhebliches Verbesserungspotenzial gibt, wobei man nur einmal an das Thema der Klimaresilienz denken muss, wo eine Stadt wie Hamburg viele nachhaltige Megatrends wie etwa öffentliche Trinkwassersäulen oder begrünte Dachterrassen leider bislang ziemlich verschlafen hat. Deshalb bedarf es hier in jedem Fall einer reflektierteren Fehlerkultur, anstatt sich einfach nur selber frohen Mutes von der eigenen Basis abfeiern zu lassen!

Rasmus Ph. Helt

Kampf der Kanzlerkandidaten

11.11.: Scholz kontra Merz: So gefährlich wird die Hängepartie

Diese Selbsterklärungen zu Kanzlerkandidaten eines abgewirtschafteten Landes machen nicht nur ärgerlich; sie machen vor allem betroffen. Zumindest zwei der Männer haben in der letzten Zeit gezeigt, dass sie weder fachlich noch charakterlich befähigt sind, diesem Land positiv zu dienen, wie es verfassungsgemäß gewesen wäre. Herr Scholz hat (nur beispielhaft) mit dem 200-Millionen-Geschenk an die Baufirma im Zuge des Elbphilharmonieversagens, bei seinen Cum-Ex-Erinnerungslücken oder bei der Nötigung des Finanzministers zum Verfassungsbruch lediglich an seinen persönlichen Vorteil gedacht. Ebenso sein Vertreter, der durch ideologisch geprägte Fehlentscheidungen und Vetternwirtschaft aufgefallen ist. Die Wirtschaft ist abgewirtschaftet, und der verantwortliche Fachminister maßt sich an, dies weiterbetreiben zu wollen. Zudem haben beide dem Kabinett vorstehenden Personen als Führungskräfte nun nachweislich versagt, indem sie eine Regierung mit Parlamentsmehrheit gegen die Wand gefahren haben. Es wird Zeit, dass der Wähler sich emanzipiert von Versagern, für so dumm gehalten zu werden, sie erneut wählen zu sollen. Diese Verachtung des klugen Wählers ist der eigentliche Skandal dieser Regierungskrise. Alternativen sind unvermeidbar.

Rolf Gläßner

Forderungen von Merz

Kann es sein, dass Friedrich Merz nur deshalb derartig auf die allerschnellsten Neuwahlen drängt, damit die Bürger nicht auf Basis eines Wahlprogramms ihre Wahl treffen, sondern einzig aufgrund einer aufgeladenen Stimmung, die Merz, Linnemann, Söder, Spahn und Huber maßgeblich selbst herbeigeredet haben? Wenn man auf die Sachlage guckt und diese in einem seriösen Wahlkampf diskutiert, wird dem Bürger nämlich klar, dass erstens die heutigen Probleme allesamt auf die 32 Regierungsjahre der Union seit 1983 zurückzuführen sind und zweitens die Union keine Lösungen anzubieten hat. Die Partei, die das Land marode werden hat lassen, die verhindert hat, dass es schon seit Jahrzehnten schnelles Glasfasernetz gibt, die verhindert hat, dass wir schon länger günstige Energie aus eigener Produktion haben, die verhindert hat, dass es geregelten Zuzug in den Arbeitsmarkt gibt, ausgerechnet diese Partei der Verhinderung und des Stillstands soll in so dynamischen Zeiten Lösungen liefern? Nein, wirklich nicht, das ist Unsinn. Die Union ist nicht Teil der Lösung unserer Probleme! Die Union ist an sich das Problem.

Stefan Blümer

Politik in ganz einfach!

Olaf Scholz wird bestimmt nicht die nächste Bundestagswahl gewinnen. Also was soll das Festhalten an Scholz? Eine gut vorbereitete Rede egalisiert nicht die schlechte Führung und Kommunikation von Olaf Scholz. Diesem Kanzler bitte in die verdiente Rente schicken. Robert Habeck ist ein feiner Kommunikator, hat aber wirtschaftspolitische Fehlschläge (Heizungsgesetz, Elektromobilität) zu verantworten. Christian Lindner hat neben Schuldenbremse und permanenter Opposition in der Regierung und rhetorischem Ego das Land eher gebremst als vorangebracht. Und Friedrich Merz ist mit demnächst 69 Jahren und sehr altbackenen Vorstellungen nicht der Mann der Zukunft. Auch die Verantwortlichen in den Parteien bei SPD, Grünen und CDU beweisen keine Weitsicht für die nächsten Generationen. Ein Hendrik Wüst als Spitzenkandidat würde der CDU laut Umfragen die meisten Stimmen bringen. Nicht Ricarda Lang oder Omid Nouripour sind verantwortlich für das schlechte Image der Grünen, sondern Robert Habeck und Annalena Baerbock. Und liebe SPD, bitte keine falsche Solidarität mit einem unbeliebten Kanzler. Und das wird auch nichts mehr. Es treten die falschen Leute zurück. Werte politische Verantwortliche, wann merkt Ihr das? Solidarität ist eine gute Tugend, aber Realitäten anzuerkennen, sollte vor einer Bundestagswahl möglich sein. AfD und BSW müssen nichts tun und nur abwarten. Es könnte alles so einfach sein ...

Olaf Reinbender

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