Themen: Der Betrieb der Elbfähre soll eingestellt werden +++ Die Elbchaussee soll für Radfahrer sicherer werden +++
Pendler nicht abhängen
21. Oktober: Aus für Elbfähre: „Werden wir nicht hinnehmen“
Bei der ohnehin schon sehr eingeschränkten Anbindung des Hamburger Teils des Alten Landes an das ÖPNV-Netz ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass das Potential der Fährverbindung zwischen Cranz und Blankenese nicht erkannt wird. Die HBEL verbindet den Südwesten von Hamburg mit dem Nordwesten und kann ein Einzugsgebiet bis in die Landkreise Stade und Harburg im Süden sowie Pinneberg im Norden bedienen. Leider wurden in den vergangenen Jahren die Nutzer der HBEL-Verbindung über eine kontinuierlich gesteigerte Unzuverlässigkeit davon abgehalten, die Fähre regelmäßig zu nutzen und auf ein pünktliches Erreichen des Zielortes zu vertrauen. Da ich täglich die Verkehrsproblematik beim Wechsel der Elbseite aus dem Süden nach Norden erlebe und mein Weg zur Arbeit mit dem Auto immer langwieriger wird, bin ich davon überzeugt, dass eine verlässliche Fährverbindung von Cranz nach Blankenese mit entsprechenden Anschlussverbindungen ein sehr hohes Auslastungspotential hätte. Ich würde mir wünschen, dass sich die Mobilitätswende nicht nur auf die Hamburger Innenstadt fokussiert. Es sollten auch gerade Pendlerverkehre aus dem Umland einbezogen und attraktive ÖPNV-Optionen angeboten werden. Eine verlässlich und stabil betriebene Cranz-Blankenese-Linie könnte hierfür ein hervorragendes Beispiel liefern.
Dieter Holst
Hoffnung stirbt zuletzt
Als Anlieger mit direktem Blick auf den Anleger in Cranz beobachteten wir seit Jahren eine Fähre, die immer seltener und unzuverlässiger fuhr. Kein Fahrgast konnte sich auf sie verlassen, immer weniger Passagiere wurden befördert – außer natürlich zur Obstblüte. So kam es letztlich zu einem Teufelskreis: immer weniger Fahrgäste, weil immer unzuverlässiger. Zu geringe Wassertiefe für die Fähre in der Estemündung, da die Behörden ihrer Verpflichtung zum Baggern oder Spülen nach der Sietas-Insolvenz nicht mehr nachkamen, bedeutete das endgültige Aus der Linie. Gleichzeitig stehen im Alten Land jeden Werktag die Autos Stoßstange an Stoßstange um nach Hamburg und zurück zu kommen. Der Ausbau der Park-and-Ride Plätze am Anleger Neuenfelde und eine Erweiterung der Linie zur Haltestelle Teufelsbrück mit den vielen Busanschlüssen würde viele Pendler bequem in die City bringen und die Nadelöhre Finkenwerder, Elbtunnel und Elbbrücken entlasten. Man müsste lediglich den Bereich der Estemündung freispülen und die Anleger auf einen Ein-Mann Betrieb umrüsten. Für einen Senat, der jedes Jahr Unsummen für eine zumindest zweifelhafte Elbvertiefung ausgibt, sollte das zum Wohle der Verkehrswende möglich sein. Wir in Cranz und im Alten Land wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass unsere Fähre mit einem intelligenten, neuen Konzept erhalten bleibt.
Claus-E. Brauer
Nicht alles fein
21. Oktober: DHL-Managerin: Porto-Erhöhung reicht nicht
Nach Ansicht von Frau Hagleitner ist also alles fein, die Deutsche Post sogar – gemeinsam mit der Schweizer Post – die beste der Welt? Die täglichen Ärgernisse wegen viel zu spät zugestellter Briefe und/oder Päckchen sprechen eine deutlich andere Sprache. Bei Beschwerden beim Kundenservice Briefpost wurde sogar offen zugegeben, dass in einem Postbereich in Pinneberg (Breslauer Str. und Nebenstraßen) im wochenweisen Wechsel jeweils auf der linken, dann auf der rechten Seite zugestellt wird. Päckchen sind z. Zt. bis zu zehn Tage unterwegs – vom Kreis Pinneberg in den Kreis Steinburg! Also: doch nicht alles so fein, Frau Hagleitner.
Inge Benchakroun
Zeichen helfen nicht
18. Oktober: Lösung für Elbchaussee: So soll die Gefahr entschärft werden
Ob nun Schutzstreifen oder „Sharrows“ auf der Elbchaussee aufgetragen sind, bleibt sich meiner Meinung nach gleich. Fakt ist es doch, dass Radfahrer von Autos mit einen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern überholt werden müssen. Wenn also die Elbchaussee in Richtung Blankenese zu eng ist, kommt man beim Überholen auf jeden Fall auf die Gegenspur. Egal welche Zeichen auf der Straße stehen.
Malte Gumpricht
Fahrradweg trennen
Die Demarkierung des (Fahrrad-)Schutzstreifens auf der Elbchaussee zwischen Nienstedten und Blankenese ist eine richtige Entscheidung, weil es immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen ist. Der Ersatz durch Piktogramme mit Fahrradsymbolen ist aber keine gute Lösung, da sie weder die Verkehrssicherheit erhöhen noch einen separaten Fahrradweg schaffen. Da helfen auch Hinweisschilder mit dem vorgeschriebenen Überholabstand zu Radfahrern von 1,5 Metern wenig. Gemessen an der Breite der Elbchaussee – abgesehen von einem kleinen Stück hinter Nienstedten und vor Blankenese – ist es völlig unverständlich, warum bei der Planung kein separater Fahrradweg berücksichtigt wurde. Wenn das zwischen Teufelsbrück und Nienstedten sogar auf dem Bürgersteig möglich ist, warum dann nicht bis Blankenese? Der Bürgersteig stadteinwärts ist stellenweise so breit, dass dort sogar ein zusätzlicher Fahrradweg hätte gebaut werden können. Verstehen tut man das alles nicht.
Sebastian H. Lohmer
Demontage
16. Oktober: „Will euch nicht den Abend versauen“
Eins vorweg: Ich habe Thomas Gottschalk gemocht – zählte aber niemals zu seinen Fans. Ich erinnere mich noch, wie sehr er abgefeiert wurde. Er agierte auch mal selbstherrlich – egal, er war ein Star. Jetzt passiert ihm das, was auch anderen Lieblingen passiert, die den Mund aufmachen (sich kritisch zum Zeitgeist äußern): die Demontage. Das heftigste Beispiel ist ja Joanne K. Rowling. Gottschalks Äußerungen werden durch die Reaktion auf die Buch-Vorstellung im „Zeise“ bestätigt. Die Message ist klar: Bloß nicht kritisch äußern zu den Mainstream-Dogmen (Migration, Gender, Klima, Umgang mit abweichenden Meinungen).
Ernst Martin
Ein Lichtblick
15. Oktober: „Wir müssen einen Weg finden zusammenzuleben“
In einer Region, die von jahrzehntelangen Konflikten und Spannungen geprägt ist, gibt es zwei bemerkenswerte Frauen, die mutig für den Frieden zwischen Israel und Palästina kämpfen. Diese Frauen, eine aus Israel und eine aus Palästina, haben sich entschieden, sich über die politischen und kulturellen Grenzen hinweg zu stellen. Die Bemühungen von Rana Salman und Eszter Koranyi sind ein Lichtblick inmitten der Dunkelheit des Konflikts zwischen Israel und Palästina. Ihre Entschlossenheit und Mut sind ein Zeichen der Hoffnung, dass Frieden und Versöhnung in dieser zerrissenen Region möglich sind.
Claudia Hansen
Positive Erinnerungen
9. Oktober: Gewalt, Erniedrigung und willkürliche Strafen
Ihr Bericht (und wohl auch die Studie) erweckt den Eindruck, dass nahezu alle 120.000 Hamburger Kinder in den Verschickungsheimen „massiv und systematisch“ traumatisiert, beschämt, bestraft und gedemütigt wurden. Das stimmt aber nicht. Ich war selbst im frühen Grundschulalter für einige Wochen verschickt in Wyk auf Föhr, und ich wurde nie !(auch nicht, wenn ich nachts ins Bett gemacht hatte) ausgeschimpft, bestraft oder vor den anderen Kindern gedemütigt. Und die Bewertung von Herrn Petri, dass die Behandlung der Kinder dem genauen Gegenteil von dem entspricht, was die „heutige Pädagogik empfiehlt“, kann ich zumindest für mich nicht bestätigen. Tatsächlich hat die Gruppe, soweit ich mich erinnern kann, alles gemeinsam und zur gleichen Zeit gemacht, also essen, schlafen gehen, spielen, rausgehen an den Strand, Briefe nach Hause schreiben, „körperliche Ertüchtigung“ (sprich Turnen und Sport) betreiben, und, ja, auch Mittagsruhe machen (die ich nicht als „Tortur“ empfunden habe, sondern als durchaus erholsame „Auszeit“ von der Gruppe). Ich bin sicher, dass es die schlimmen Vorfälle gegeben hat, und finde es gut, dass die Betroffenen sich dazu äußern konnten und gehört wurden. Für die Studie (und Ihren Artikel) hätte ich es aber richtiger gefunden, wenn auch die Stimmen derjenigen, die nicht gelitten haben, berücksichtigt worden wären. Damit nicht alle Heime und Betreuer jetzt in Bausch und Bogen „niedergemacht“ werden.
Silke Meissner
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